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Tödlicher Einsatz an Uni Mannheim: Polizei bestätigt Schuss als Todesursache (Update)

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Tödlicher Einsatz an Uni Mannheim

Ein 31-Jähriger randalierte mit einer Machete, wurde von der Polizei angeschossen und starb kurz darauf. Das LKA ermittelt nun.

23.04.2024 UPDATE: 30.04.2024 15:17 Uhr 5 Minuten, 53 Sekunden

Mannheim. (pol/sake) Wie die Polizei bereits mitteilte, musste am Dienstagnachmittag, 23. April gegen 17.30 Uhr in Mannheim ein Polizeibeamter von seiner Schusswaffe gebrauch machen (siehe unten).

Der Staatsanwaltschaft Mannheim und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) liegt inzwischen das vorläufige Ergebnis der Obduktion vor. Hiernach ist davon auszugehen, dass die einzelne Schussverletzung im Oberkörperbereich der Grund für die Todesursache war. Der Verletzungsverlauf lässt sich mit der Spurenlage am Tatort in Einklang bringen, teilt die Polizei mit.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden durch das LKA Baden-Württemberg über 20 Zeugen zum Sachverhalt vernommen. Wie bereits berichtet, soll das 31-Jährige Todesopfer nach bisherigen Ermittlungen gegenüber einem Zeugen sowie einer Mitarbeiterin der Bibliothek handgreiflich geworden sein. Weitere Angriffe seien nicht bekannt, informiert die Polizei. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der Mann vorab aufgrund des Verdachts eines versuchten Messerangriffs auf eine Person im April 2022 bereits polizeilich bekannt. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Beweislage nicht ausreichte.

Inwieweit bei dem 31-Jährigen eine etwaige psychische Erkrankung vorlag, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

Update: Dienstag, 30. April 2024, 15.10 Uhr

Wurden mehr Personen von 31-Jährigem angegriffen?

Mannheim. (pol/mare) Zum tödlichen Polizeieinsatz in der Mannheimer Uni, bei dem am Dienstag ein 31-Jähriger von Beamten erschossen wurde, teilen Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag weitere Einzelheiten mit.

Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen soll der 31-jährige Mann im Gebäude der Universität aufgefallen sein, in dem er Aufkleber verbotenerweise an Einrichtungsgegenstände angebracht haben soll. Als er weitere Aufkleber im Hörsaal anbringen wollte, wurde der Mann von einem Zeugen angesprochen, den der Mann mit einer Ohrfeige tätlich anging.

Der Mann war beim Eintreffen der Streifenwagenbesatzung im Hörsaal im ersten Obergeschoss der Universität und hielt eine schwarze, circa 40 Zentimeter lange Machete in seiner Hand. Versuche, verbal auf den Mann einzuwirken und ihn dazu zu bewegen, die Machete aus der Hand zu legen, schlugen fehl. Daraufhin kam es zu einer Schussabgabe, um den Mann zu stoppen. Beim Einsatz kam die Bodycam nicht zur Verwendung.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind dem LKA über 25 Zeugen bekannt. Im Hörsaal befanden sich circa 50 Personen. Die genaue Zeugenanzahl ist gegenwärtig noch unklar, da einige Personen gegangen waren, bevor ihre Personalien festgestellt werden konnten.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der 31-Jährigen noch weitere Personen angegriffen hat, da noch nicht alle Vernehmungen abgeschlossen sind bzw. die Zeugenerhebung noch andauert.

Im Fokus der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und des LKA steht insbesondere eine Rekonstruktion des gesamten Geschehensablaufs. Neben den bereits abgeschlossenen kriminaltechnischen Erhebungen wurde zur Rekonstruktion des Tatgeschehens am 24. April der Ort von Spezialisten und Spezialistinnen der Tatortgruppe des LKA dreidimensional vermessen. Die 3D-Tatortvermessung des Kriminaltechnischen Instituts (KTI) des LKA BW erfasst hierbei Tatortdaten per Laserscanner und bereitet diese zu einem digitalen Modell auf.

Zur Klärung der genauen Todesursache ordnete die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Mannheim eine Obduktion an, die zeitnah stattfinden wird.

Gegen den 31-Jährigen wurde vor Kurzem ein Hausverbot der Uni ausgesprochen, nachdem er gegenüber einer Mitarbeiterin der Bibliothek in gleicher Weise handgreiflich geworden sein soll. Neben dem Hausverbot wurde eine Strafanzeige gestellt.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führen die Ermittlungen fort.

Update: Donnerstag, 25. April 2024, 15.56 Uhr

Frau hatte Mann mit Machete schon wegen Körperverletzung angezeigt

Mannheim. (dpa) Gegen den bei einem Polizeieinsatz in der Universität Mannheim getöteten bewaffneten Mann hatte bereits eine Anzeige wegen Körperverletzung vorgelegen. Bei dem Vorfall am Dienstagabend war der mit einer Machete bewaffnete Mann im Bereich einer Bibliothek angeschossen und tödlich verletzt worden. Schon vor zwei Wochen habe der 31-Jährige eine Angestellte der Universität in der Bibliothek körperlich angegriffen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mit. Die Frau habe daraufhin Anzeige erstattet. Offen blieben zunächst die Motive für das aggressive Verhalten des Mannes sowie die Frage nach psychischen Problemen.

Zu dem Angriff vor zwei Wochen sagte der Sprecher des LKA, es habe keine Beziehung zwischen dem Mann und der Frau bestanden. Der Angreifer sei schon zuvor an der Universität negativ aufgefallen. Der Mann habe keinen Bezug zur Universität gehabt, er sei weder Student noch Mitarbeiter gewesen. Nach dem Angriff auf die Uni-Mitarbeiterin habe die Universität ein Hausverbot ausgesprochen.

Der 31 Jahre alte Deutsche war am Dienstag im Bereich der Bibliothek der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät aufgefallen, wie die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft und dem LKA mitteilten. Weil er eine Machete hatte, wurde die Polizei alarmiert. Als eine Streife eintraf, ging der Mann laut LKA mit der Machete in der Hand auf die zwei Beamten zu. "Sämtliche Versuche, ihn dazu zu bewegen, die Machete niederzulegen und ihn zu beruhigen, sind gescheitert", sagte der Sprecher des LKA. Zumindest einer der Beamten habe daraufhin auf den 31-Jährigen geschossen. Der Schwerverletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf starb. 

Unklar war zunächst, wie viele Schüsse abgefeuert wurden. Zeugenaussagen zufolge wurde einmal geschossen. Bei dem Vorfall waren auch Studenten anwesend, sie waren Polizeiaussagen zufolge nicht gefährdet. Im Anschluss wurden sie von Notfallseelsorgern betreut. Bisher geht das LKA von rund 30 Zeugen aus, die befragt werden sollen. Nach derzeitigem Stand gebe es keine Videoaufnahmen vom Tatort. 

Der "Mannheimer Morgen" zitierte drei junge Männer, die den Vorfall nach eigenen Aussagen miterlebt hatten. Das Ganze habe sich im Eingangsbereich der Bibliothek abgespielt, erzählten sie demnach. "Ich habe gesehen, dass der Typ rumgemeckert hat, weil er seine Sticker nicht kleben durfte. Dann sehe ich auf einmal, wie er sein Messer auspackt, ein riesiges Messer", sagte demnach einer der Zeugen. 

Sein Freund habe ergänzt, er sei in dem Moment an dem Mann vorbeigelaufen. "Es war eine riesige, lange Machete mit langer schwarzer Klinge. Sie sah auf den ersten Blick aus wie ein Spielzeug. Ich habe gedacht, dass er einfach nur verrückt ist." Zunächst habe er die Situation nicht ernst genommen. "Erst als die Security meinte: "Junger Mann, gehen Sie nicht zu nah an den ran", habe ich das erst realisiert und bin direkt weggegangen." Mitarbeiter der Universität hätten der Zeitung bestätigt, dass sich der Vorfall in etwa so abgespielt hatte.

Die Universität Mannheim reagierte bestürzt. Rektor Thomas Puhl sagte laut einer Mitteilung: "Wir sind zutiefst betroffen von diesem schrecklichen Vorfall auf unserem Universitäts­gelände und müssen das Geschehene erst noch verarbeiten. Wir sind in Gedanken bei den Betroffenen, die den Vorfall aus nächster Nähe miterleben mussten, und bei den Angehörigen des Täters." Die Universität werde die Polizei in den kommenden Tagen bei ihren Ermittlungen unterstützen und den Vorfall für sich als Universität aufarbeiten. "Aktuell arbeiten wir an Möglichkeiten, den Betroffenen weitere psychologische Unterstützung anzubieten."

Es ist bereits der zweite tödliche Schusswaffengebrauch der Polizei in Mannheim innerhalb weniger Monate. Kurz vor Heiligabend hatte ein 49-Jähriger den Notruf gewählt. Bei der Ankunft der Beamten wartete er mit einem Küchenmesser bewaffnet auf der Straße. Bei einer folgenden Auseinandersetzung gab ein Beamter mehrere Schüsse auf den Mann ab, der dann verletzt in ein Krankenhaus kam und kurz darauf starb. Das Motiv des 49-Jährigen war damals offen geblieben. 

Im März hatte das Landeskriminalamt mitgeteilt, die Ermittlungen in dem Fall abgeschlossen zu haben. Die Akte gehe nun an die Staatsanwaltschaft. Der Beamte, der damals die tödlichen Schüsse abgegeben habe, sei weiter im Dienst.

Dienstwaffen dürfen nur als "Ultima Ratio", also als äußerstes Mittel, genutzt werden. Ob sogenannter unmittelbarer Zwang angewendet wird, entscheidet die jeweilige Polizeibeamtin oder der jeweilige Polizeibeamte grundsätzlich einzelfallbezogen und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit, wie das Innenministerium bereits nach früheren Fällen mitgeteilt hatte.

Update: Mittwoch, 24. April 2024, 13.10 Uhr

Mannheim. (pol/mare) Am Dienstagnachmittag ist es in Mannheim an der Universität zu einem Schusswaffengebrauch durch die Polizei gekommen. Ein Mann, der in der Bibliothek der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in der Bismarckstraße gegen 17 Uhr randalierte, wurde erschossen. Das teilen nun auch Polizei, Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) mit.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der 31-jährige bewaffnete Mann im Bereich der Universitätsbibliothek der Universität Mannheim aufgefallen sein. Gegen ihn habe nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei bereits ein Hausverbot für die Bibliothek bestanden, da er hier mehrmals negativ aufgefallen war.

So auch am heutigen Dienstagnachmittag: Der Mann sei gegen eine Angestellte der Bibliothek handgreiflich geworden. Als die verständigte Streifenwagenbesatzung vor Ort eintraf, habe er eine Machete in der Hand gehalten. Mit dieser habe er dann die Einsatzkräfte bedroht. Diese mussten dann von der Schusswaffe Gebrauch machen, teilte die Polizei mit.

Der Schuss verletzte den 31-Jährigen schwer, wonach er umgehend in ein Krankenhaus gebracht wurde, in dem er später starb. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Mannheim wird die Sachbearbeitung hinsichtlich des polizeilichen Schusswaffengebrauchs vom LKA Baden-Württemberg übernommen.

Bei dem Verstorbenen handele es sich um einen in Saarbrücken geborenen und in Mannheim wohnenden Mann, der in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten war.

Die Motivation und die Hintergründe waren zunächst noch unklar. Hinweise auf einen Amoklauf oder islamistischen Hintergrund hat es aber keine gegeben, sagte ein Polizeisprecher auf RNZ-Nachfrage. 

Im Fokus der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des LKA steht insbesondere eine Rekonstruktion des gesamten Geschehensablaufs. Hierfür wurde der Ereignisort sowie die kriminalistisch relevanten Spuren unter anderem durch die Spezialisten der Kriminaltechnik des Polizeipräsidiums Mannheim dokumentiert. Die gesamte Spurenanalyse einschließlich einer umfangreichen und umfassenden ballistische Untersuchungen erfolgt beim Kriminaltechnischen Institut des LKA.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen liegt auf der Motivlage des 31-Jährigen sowie auf dem Bereich der Feststellung und Vernehmung von mittelbaren und unmittelbaren Zeugen der Geschehnisse.

Die Ermittlungen dauern an.

Update: Dienstag, 23. April 2024, 20.39 Uhr

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