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Miami: Promi-Designerin Nancy González wegen Krokotaschen-Schmuggels verurteilt

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Bundesgericht in Miami Promi-Designerin zur Gefängnisstrafe verurteilt - weil sie Krokotaschen schmuggelte

Ihre Accessoires trugen schon Britney Spears oder Victoria Beckham. Nun ist die kolumbianische Modedesignerin Nancy González vor Gericht schuldig gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft verglich sie mit Drogenhändlern.

23.04.2024, 10.00 Uhr

Nancy González verbirgt sich unter einem Schirm: »Unter Druck habe ich schlechte Entscheidungen getroffen«

Foto: Josh Goodman / AP

Die kolumbianische Modedesignerin Nancy González hat sich schuldig bekannt, ihre teuren Handtaschen illegal in die USA geschmuggelt zu haben. Das Bundesgericht in Miami hat sie nun zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre Accessoires wurden von Prominenten wie Britney Spears, Victoria Beckham und der Besetzung der TV-Serie »Sex and the City« getragen.

2022 wurde González in Cali, Kolumbien, verhaftet und später an die USA ausgeliefert. Ihr wurde vorgeworfen, eine mehrjährige Verschwörung geleitet zu haben, bei der Kuriere rekrutiert wurden, um ihre Handtaschen auf kommerziellen Flügen zu High-End-Showrooms und New Yorker Modeveranstaltungen zu transportieren - alles unter Verstoß gegen die US-amerikanischen Wildtiergesetze.

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»Es ist alles vom Geld getrieben«, sagte der stellvertretende US-Staatsanwalt Thomas Watts-Fitzgerald, der González' Verhalten mit dem von Drogenhändlern verglich. »Wenn man die Machenschaften unterbinden will, braucht man den Kokain-Boss, nicht die Person vor Ort.«

Die Anwälte von González baten um Milde für die Promi-Designerin. Sie zeichneten ihren Weg als geschiedene alleinerziehende Mutter von zwei Kindern nach, die an der heimischen Nähmaschine in Cali Gürtel für Freunde entwarf und später zu einer Modeikone aufstieg, die Marken wie Dior, Prada und Gucci in den Schatten stellte.

»Sie war entschlossen, ihren Kindern und der Welt zu zeigen, dass Frauen, einschließlich Frauen aus Minderheiten wie sie selbst, ihre Träume erfolgreich verfolgen und finanziell unabhängig werden können«, schrieben sie in einem Memo vor der Anhörung am Montag. »Allen Widrigkeiten zum Trotz war diese kleine, aber mächtige Frau in der Lage, das allererste Luxus- und High-End-Modeunternehmen aus einem Dritte-Welt-Land zu gründen.«

Die Anwälte wiesen darauf hin, dass die 71-jährige Designerin bereits teuer für ihre Verbrechen bezahlt habe. Das von ihr aufgebaute kolumbianische Unternehmen, das einst 300 überwiegend weibliche Angestellte beschäftigte, meldete nach ihrer Verhaftung Konkurs an und stellte den Betrieb ein. Sie argumentierten auch, dass nur ein Prozent der Waren, die sie in die USA importierte, keine ordnungsgemäße Genehmigung hatten. Dabei habe es sich um Muster für die New York Fashion Week und andere Veranstaltungen gehandelt.

»Ihre Mission verwandelte sich in die Produktion von Schwerverbrechern.«

Thomas Watts-Fitzgerald

Sie bereue zutiefst, dass sie sich nicht akribisch an die US-Gesetze gehalten habe, sagte González vor der Urteilsverkündung. Ihr einziger Wunsch bestehe darin, ihre 103-jährige Mutter noch einmal zu umarmen. »Aus tiefstem Herzen entschuldige ich mich bei den Vereinigten Staaten von Amerika. Ich hatte nie die Absicht, ein Land zu beleidigen, dem ich unendlich dankbar bin«, so González. »Unter Druck habe ich schlechte Entscheidungen getroffen.«

Laut Staatsanwaltschaft habe González großer Reichtum und opulenter Lebensstil im Gegensatz zu den Kurieren gestanden, die sie rekrutiert habe, um ihre Waren in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln. Die Kuriere hätten bei einer Befragung von Zollbeamten angeben sollen, dass es sich um Geschenke für ihre Verwandten handelte. »Ihre Mission verwandelte sich in die Produktion von Schwerverbrechern«, sagte Watts-Fitzgerald.

Laut den Aussagen ihrer Mitangeklagten und ehemaligen Mitarbeiter rekrutierte González vor wichtigen Modeveranstaltungen bis zu 40 Passagiere, um jeweils vier Designer-Handtaschen auf kommerziellen Flügen mitzuführen. Auf diese Weise habe sie Schätzungen der Staatsanwaltschaft zufolge Waren im Wert von bis zu 2 Millionen Dollar geschmuggelt. González' Anwälte bestritten die Behauptung.

Aufnahme eines Brillenkaimans

Foto: Wolfgang Thieme / dpa

Alle Häute stammten von Kaimanen und Pythons, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden. Nichtsdestotrotz sei in einigen Fällen versäumt worden, die erforderlichen Einfuhrgenehmigungen des U.S. Fish and Wildlife Service zu erhalten, die nach einem weithin ratifizierten internationalen Vertrag über den Handel mit gefährdeten und bedrohten Wildtierarten erforderlich sind.

In den Jahren 2016 und 2017 wurde González von US-Beamten davor gewarnt, solche Regeln zu umgehen. Dieser Umstand mache ihr Verhalten besonders »ungeheuerlich«, so Richter Robert Scola bei der Urteilsverkündung.

Salma Hayek, Britney Spears und Victoria Beckham gehören zu den Prominenten, die González' Handtaschen gekauft haben. Ihre Arbeiten waren 2008 auch in einer Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen.

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