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Israel-Gaza-Krieg: Angriff auf Rafah soll in Etappen erfolgen

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Stand: 25.04.2024, 19:21 Uhr

Von: Nils Hinsberger, Jens Kiffmeier, Sonja Thomaser, Bedrettin Bölükbasi, Stephanie Munk

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Die angekündigte Bodenoffensive Israels steht bevor. Iran droht Israel mit Vernichtung. Der News-Ticker zum Nahost-Konflikt.

Das Wichtigste in

diesem News-Ticker

Update vom 25. April, 5.40 Uhr: Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge in Etappen durchführen. Dies berichtete die Zeitung „Wall Street Journal" am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere.

Angriff auf Rafah soll in Etappen erfolgen

Danach änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen großangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden palästinensischer Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen schrittweises Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hieß es. Israels Militär äußert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen „weitere schmerzhafte Schläge" gegen die islamistische Hamas angekündigt. „Und dies wird in Kürze geschehen", sagte er. 

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA analysieren Video

Update vom 24. April, 20.10 Uhr: Ein hochrangiger US-Beamter berichtete gegenüber Times of Israel, dass Washington das Video der Hamas, auf dem eine der Geiseln zu sehen ist, bereits vor zwei Tagen erhalten haben soll und mit der Familie der Geisel Kontakt aufgenommen habe. Das Video werde vom FBI aktiv untersucht, sagte der US-Beamte Berichten der israelischen Zeitung zufolge.

Die Geisel Hersh Goldberg-Polin machte Israels Regierung in dem Video Vorwürfe, die israelische Bevölkerung im Stich gelassen zu haben. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob der Mann aus freien Stücken oder unter Drohungen sprach, war zunächst unklar.

Die Bevölkerung in Rafah soll vor der erwarteten Offensive evakuiert werden. © Abed Rahim Khatib/dpa

Hamas veröffentlicht neues Video: Geisel aus Israel zu sehen

Update vom 24. April, 18.34 Uhr: Die Terrorgruppe Hamas hat ein neues Propagandavideo veröffentlicht, auf dem ein Lebenszeichen einer der Geiseln, Hersh Goldberg-Polin, zu sehen war. Wie Video-Aufnahmen des Angriffs der Hamas am 7. Oktober zeigen, wurde der 23-Jährigen bei dem Angriff schwer verletzt. Auf dem Propaganda-Video der Hamas war nun zu sehen, dass der Geisel eine Hand fehlt.

Das Video sei zwar nicht datiert, Goldberg-Polin habe aber darin gesagt, er sei „fast 200 Tage gefangen gehalten worden". Laut Times of Isreal hat die Hamas bereits zuvor ähnliche Videos von Geiseln veröffentlicht.

Nach Kämpfen zwischen Hamas und Israel: Anführer inspiziert Gazastreifen

Update vom 24. April, 17.20 Uhr: Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia Al-Sinwar, soll nach Kämpfen mit Israel mehrere Orte inspiziert haben, berichtete die dpa. Dabei habe er die Hamas-Führer im Ausland mit „genauen Zahlen" und einem Lagebericht versorgt, so die Nachrichtenseite Al-Arabi Al-Dschadid unter Berufung auf ranghohe Hamas-Kreise.

Zuvor sei berichtet worden, dass Al-Simwar „in Tunneln isoliert" sei, was der Bericht als „Behauptungen" von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zurückwies. Damit habe die Regierung in Jerusalem ihre „Niederlage" verschleiern wollen.

Update vom 24. April, 16.15 Uhr: Die „Offensivaktion" im Südlibanon gilt laut Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant, dem Kampf gegen die islamistische Hisbollah-Miliz. In der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führung getötet worden, so Gallant. Es sei jedoch weiter unbekannt, ob israelische Bodentruppen in das Gebiet vorgedrungen sind, berichtete die AFP.

Die israelische Armee habe angegeben, dass 40 Hisbollah-Ziele in der Gegend um Aita asch-Schaab angegriffen wurden. Dort hätten Hisbollah-Truppen „dutzende Anlagen und Einrichtungen" für Angriffe auf Israel platziert.

Israel meldet „Offensivaktion" im Südlibanon

Update vom 24. April, 15.30 Uhr: Das Verteidigungsministerium von Israel hat mitgeteilt, dass die Armee eine „Offensivaktion" im Süden des Libanon ausführt. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Genauere Details zu der Offensive sind bislang nicht bekannt.

Update vom 24. April, 14.05 Uhr: Nach israelischen Luftangriffen gegen militärische Ziele des Iran innerhalb syrischer Grenzen hat der Iran seinen militärischen Fußabdruck in Syrien weitgehend reduziert. Dies teilte eine Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit. Demnach hat der Iran seine Truppen aus den südlichen Provinzen Kuneitra und Daraa abgezogen, die an Israel grenzen. Allerdings würden sich iranische Truppen weiterhin in anderen Teilen Syriens aufhalten.

Israel schickt zwei neue Brigaden nach Gaza

Update vom 24. April, 11 Uhr: Die israelische Armee hat angekündigt, zwei neue Reserve-Brigaden in den Gazastreifen entsenden zu wollen. Demnach werden 679. „Yiftah" Gepanzerte Brigade und die 2. „Carmeli" Infanterie-Brigade an Kampfmissionen im Gazastreifen teilnehmen. Sie hätten sich im Laufe der vergangenen Wochen für ihre Teilnahme an Operationen vorbereitet. Inmitten der Vorbereitungen für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Süden des Streifens erhöht die israelische Armee erneut die Präsenz von Soldaten in der palästinensischen Region.

Update vom 24. April, 9.05 Uhr: Die Bundesregierung will ihre Zusammenarbeit mit dem umstrittenen UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) im Gazastreifen in Kürze fortsetzen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Mittwoch mit.

Hisbollah attackiert Israel: Angriff mit „Dutzenden Katjuscha-Raketen"

Update vom 24. April, 7.35 Uhr: Die islamistische libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben am Dienstag Dutzende Raketen auf den Norden Israel abgefeuert. Der Angriff mit „Dutzenden Katjuscha-Raketen" sei eine Antwort auf einen Angriff Israels, bei dem nach Angaben libanesischer Rettungskräfte zwei Zivilisten getötet worden waren, erklärten die pro-iranischen Kämpfer.

Zu dem israelischen Angriff hatte ein Vertreter des Zivilschutzes gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärt, eine „Frau in den Fünfzigern und ein zwölfjähriges Mädchen" seien dabei getötet worden. Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte die zwei Todesopfer bestätigt und angefügt, dass „sechs weitere Personen bei einem feindlichen Luftangriff auf ein Haus in Hanine" nahe der israelischen Grenze verletzt worden seien.

Die Hisbollah hatte wiederum zuvor bekannt gegeben, dass sie „als Vergeltung" für den Tod eines Mitglieds bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon mit Drohnen auf zwei Militärstellungen bei Akko im Norden Israels gezielt habe. Die israelische Armee teilte ihrerseits mit, sie habe „zwei verdächtige Flugobjekte vor der Nordküste abgefangen".

Update vom 22. April, 21.36 Uhr: Neu aufgetauchte Satellitenbilder widerlegen das Dementi aus dem Iran: Bei dem Vergeltungsschlag hat das israelische Militär offenbar doch einen Treffer erzielt. So zeigen die Luftaufnahmen ein zerstörtes Radar-Abwehrsystem russischer Bauart bei Isfahan, wie die Times of Israel berichtet. Bislang hatte das Regime in Teheran stets behauptet, dass der Luftschlag komplett abgewehrt worden sei. Unabhängig überprüfen ließen sich die Aufnahmen nicht. Israel hatte vergangene Woche Vergeltung für einen massiven Drohnen- und Raketenangriff aus dem Iran geübt. Im Gegensatz fiel der israelische Militärschlag aber geringer aus - dafür aber offenbar präziser. Denn der Iran hatte trotz mehr als 300 abgefeuerten Geschossen kaum Schäden in Israel anrichten können.

Erstmeldung: Tel Aviv/Teheran - Nach dem Großangriff des Iran auf Israel und den jüngsten Explosionen in der iranischen Region Isfahan wollen beide Seiten eine weitere Eskalation des Konflikts offenbar vermeiden. „Solange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten", sagte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian im US-Nachrichtensender NBC News. Israel kritisierte unterdessen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für dessen Treffen mit Hamas-Chef Ismail Hanija.

Erleichterung nach Vergeltungsaktion Israels im Iran

In der iranischen Region Isfahan hatten sich in der Nacht zum Freitag (19. April) mehrere Explosionen ereignet. US-Fernsehsender berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, es habe sich um eine israelische Vergeltungsaktion für den massiven Angriff des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende gehandelt. Israel kommentierte den Vorfall bisher nicht.

Die Detonationen schürten die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Doch der iranische Außenminister sagte in dem Interview mit NBC News, was in der Nacht zum Freitag passiert sei, „war kein Angriff": „Es handelte sich um den Flug von zwei oder drei Multikoptern, die den Spielzeugen entsprechen, die unsere Kinder im Iran benutzen."

Iran warnt Israel vor weiteren Angriffen: „Bis zum Maximum antworten"

Sollte Israel aber versuchen, „eine andere Handlung gegen unsere Interessen" auszuführen, werde der Iran „sofort und bis zum Maximum" antworten, sagte Amir-Abdollahian.

Der Iran ist ein wichtiger Unterstützer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Israel geht seit dem Angriff der Hamas auf das Land am 7. Oktober massiv gegen die Palästinenserorganisation im Gazastreifen vor.

Nahost-Krieg: Die bisherigen Ereignisse

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