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PEN: US-Schriftstellerverband sagt Preisverleihung wegen Gaza-Protesten ab

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Aus Protest gegen die Haltung des Schriftstellerverbandes PEN zum Israel-Hamas-Krieg haben 28 von 61 Autoren und Übersetzern ihre Werke vom Wettbewerb zum Literaturpreis des PEN America zurückgezogen. Die Organisation habe es versäumt, palästinensische Schriftsteller zu schützen, heißt es. Die Nominierten verweigerten ihre Teilnahme an der Preisverleihung, woraufhin der US-amerikanische PEN-Ableger nun die Veranstaltung absagte.

Betroffen ist davon auch der mit 75.000 Dollar dotierte Jean-Stein-Buchpreis für das beste Buch. Neun von zehn Kandidaten zogen sich von ihrer Nominierung zurück, darunter die Schriftstellerinnen Maya Binyam (»Galgenmann«) und Camonghne Felix (»Dyscalculia«). Vor wenigen Wochen hatte auch eine Übersetzerin ihren Preis abgelehnt.

Einige der Nominierten und weitere Schriftstellerinnen und Schriftsteller forderten in einem Brief den Rücktritt der PEN America-Vorsitzenden Suzanne Nossel und von Präsidentin Jennifer Finney Boylan. Der Brief hebt den Kontrast zwischen der Haltung von PEN America und der Haltung anderer PEN-Zentren hervor. So hätten etwa der englische und der irische PEN deutlich die Unterstützung Israels durch die britische Regierung kritisiert und Untersuchungen zum Waffenverkauf an Israel gefordert.

Aus Protest Teilnahme abgesagt

»Dies ist eine beliebte Veranstaltung, und es steckt enorm viel Arbeit dahinter. Daher bedauern wir alle dieses Ergebnis, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass es nicht möglich war, eine Feier so durchzuführen, wie wir es uns erhofft hatten«, sagte US-Vorsitzende Nossel.

PEN, kurz für »Poets, Essayists, Novelists«, setzt sich für Literatur und die Freiheit der Meinungsäußerung ein. Weltweit hat der Autorenverband 144 Zentren in 102 Ländern. Vor einigen Wochen hatten bereits mehrere Prominente aus dem Literaturbetrieb angekündigt, aus Protest nicht an dem PEN-Festival World Voices teilzunehmen. Der Verband habe ihrer Meinung nach unzureichend auf den »Völkermord«, den Israel in Gaza an Palästinensern verübe, reagiert, hieß es in einem Begründungsschreiben.

Die Autorengruppe, zu der etwa Naomi Klein, Michelle Alexander, Hisham Matar, Isabella Hammad und Zaina Arafat gehören, hatte in einem Brief an PEN America behauptet, der Verband habe »das erklärte Engagement der Organisation für Frieden und Gleichheit für alle sowie für Freiheit und Sicherheit für alle verraten«.

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