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Starke Ohrenschmerzen: Was bei einem Furunkel im Ohr zu tun ist

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Ein Furunkel im Ohr kann äußerst schmerzhaft sein. Dabei haben Bakterien an einem Haarfollikel im Gehörgang eine Entzündung ausgelöst. Was dagegen hilft.

Wenn Bakterien im Ohr über eine kleinste Verletzung in ein Haarfollikel eindringen und sich dort vermehren, entsteht eine Entzündung - eine sogenannte Follikulitis. In diesem Zuge kann sich eine schmerzhafte Eiteransammlung (Abszess) im äußeren, knorpeligen Teil des Gehörgangs bilden, die Fachleute als Furunkel bezeichnen.

Ein Furunkel hat Ähnlichkeit mit einem Pickel, ist jedoch deutlich größer und umfasst auch tiefer liegende Hautschichten. Ursache sind in der Regel Bakterien der Art Staphylococcus aureus. Sie sind bei vielen Menschen auf der Haut zu finden, ohne Beschwerden auszulösen.

Ist die Immunabwehr jedoch geschwächt, können sich die Erreger leicht vermehren und eine Hautinfektion begünstigen. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Personen mit Diabetes mellitus, chronischen Infektionen, Krebserkrankungen, Ekzemen oder bestimmten Allergien. Wird die Haut im Gehörgang beschädigt, erhöht sich das Risiko ebenfalls: Durch kleine Verletzungen, etwa durch ein Wattestäbchen, können die Bakterien eindringen. Auch Schwimmbadbesuche und Kontaktallergien gegen Shampoos oder Kosmetika können die Entzündung begünstigen. Bei gesunden Menschen sind Furunkel im Ohr jedoch selten.

Was sind Haarfollikel?

Haarfollikel (auch Haarbälge genannt) bestehen aus Haut- und Bindegewebe und befinden sich dort, wo die Haarwurzeln in der Haut verankert sind. Neben jedem Follikel liegt eine Drüse, die über einen Ausführungsgang Talg in den Follikel absondert. Der Talg sorgt unter anderem dafür, dass Haut und Haare nicht austrocknen. Ein kleiner Muskel im Haarfollikel ist dafür zuständig, dass sich ein Haar aufrichtet.

Furunkel im Ohr: Das sind die Symptome

Ein Furunkel im Ohr kann innerhalb weniger Stunden bis Tage entstehen. Typische Anzeichen sind:

Selbst bei kleinen Furunkeln sind die Schmerzen oft intensiv ausgeprägt. Sie werden durch Ziehen an der Ohrmuschel oder bei Druck auf den Knorpel der Ohrmuschel typischerweise stärker. Durch die Entzündung kann sich im Gehörgang eine Schwellung bilden, die mitunter zu einer vorübergehenden Schwerhörigkeit führt.

Im Laufe der Zeit sammelt sich im Furunkel immer mehr Eiter an. Nach einigen Tagen der "Reifung" kann es sich spontan öffnen, sodass blutiger Eiter und abgestorbenes Gewebe abfließen. In der Folge lässt der Schmerz im Ohr sofort nach.

In anderen Fällen bleibt das Furunkel verschlossen. Häufig schafft der Körper es, den enthaltenden Eiter allein abzubauen. Manchmal breitet sich das Furunkel aber auch auf benachbarte Haarfollikel aus. Wenn mehrere Furunkel miteinander verbunden sind und zu einer tief liegenden Eiteransammlung führen, sprechen Fachleute von einem Karbunkel. Diese ausgeprägte Entzündung kann von Fieber und Krankheitsgefühl begleitet sein.

Wichtige Information

Wer immer wieder Furunkel im Ohr (oder an anderen Körperstellen) hat, ist dies ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem geschwächt ist. Möglicherweise steckt dann eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung dahinter, etwa Diabetes mellitus.

Furunkel im Ohr: Was hilft?

Ohrenschmerzen können zahlreiche Ursachen haben. Betroffene sollten die Beschwerden daher unbedingt abklären lassen. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Alternativ können erkrankte Personen eine HNO-Ärztin oder einen HNO-Arzt aufsuchen. Sie oder er kann ein Furunkel im Ohr in aller Regel leicht erkennen: Im äußeren Gehörgang ist eine eitrige, gerötete Pustel mit einer umgebenden Schwellung zu sehen.

Handelt es sich tatsächlich um ein Furunkel im Ohr, sollte es behandelt werden. Sofern das Furunkel nicht spontan platzt, wird die Ärztin oder der Arzt es unter sterilen Bedingungen öffnen, sodass der darin enthaltene Eiter abfließen kann, und den Gehörgang sorgfältig desinfizieren. Damit der Eingriff schmerzfrei abläuft, ist eine oberflächliche Betäubung (etwa mit einem Kältespray) oder eine örtliche Betäubung nötig. Unterstützend können antiseptisch oder antibiotisch wirkende Salben oder Feuchtverbände zum Einsatz kommen. Bei starken Schmerzen kann auch ein Schmerzmittel hilfreich sein.

In schweren Fällen kommt zusätzlich eine innerliche (systemische) Therapie mit Antibiotika infrage. Das ist etwa der Fall, wenn die betroffene Person Fieber oder Schüttelfrost bekommt oder sich krank fühlt. Diese Beschwerden könnten Zeichen dafür sein, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet.

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