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Russische Verluste in der Ukraine auf Rekordniveau - Putin hat trotzdem kein Problem

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Stand: 28.04.2024, 19:14 Uhr

Von: Lisa Mahnke

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Russlands Verluste im Krieg steigen laut Angaben der Ukraine. Dennoch hat Putin keinen Mangel an Soldaten - denn er setzt auf das „Wagner-Modell".

Kiew - Im ersten Quartal des Jahres 2024 gab es laut Statistik des ukrainischen Militärs im Ukraine-Krieg 82.870 Tote auf russischer Seite. Sollte diese Todesrate in den übrigen Monaten des Jahres beibehalten werden, hätte Russland Ende 2024 mehr als 330.000 Todesopfer zu beklagen. Die Angaben der Ukraine zu russischen Verlusten können allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

Die Hochrechnung auf 331.480 Todesopfer Russlands im Jahr 2024 würde jedenfalls deutlich höher liegen als die Verlustzahlen aus dem Jahr 2023, die laut Kiew bei 252.570 toten Soldaten lag. Zuletzt gab das ukrainische Verteidigungsministerium auf X (vormals Twitter) 461.060 russische Todesopfer im gesamten Ukraine-Krieg seit dem 24. Februar 2022 an. Am 1. April 2024 lag die Zahl nach Kiewer Angaben noch bei 442.880 Kämpfern.

Der Ukraine-Krieg geht nun schon über zwei Jahre - und die Verlustzahlen stiegen. © picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited

Steigende Verluste für Russland - Zahlen bieten Überblick über Geschehen im Ukraine-Krieg

Unabhängig verifiziert werden konnten die Zahlen nicht. Sowohl die Ukraine als auch Russland geben für ihre eigenen Verluste deutlich geringere Zahlen an, als es die Gegenseite tut. Gleichzeitig überbieten sich die beiden Seiten regelmäßig mit Verlusten, die angeblich beim gegnerischen Land verursacht wurden.

Es ist zudem unklar, ob es sich um eine temporäre Entwicklung handelt oder ob sich der Trend für den Rest des Jahres fortsetzen wird. Trotzdem bieten die Zahlen einen Anhaltspunkt über die Entwicklung der Verluste des russischen Militärs.

Mit Eroberung von Awdijiwka im Ukraine-Krieg stiegen die russischen Verluste

So wurde beispielsweise auch deutlich, dass Mitte Februar 2024 die Todeszahlen stiegen - zu dem Zeitpunkt, als die russische Armee Awdijiwka eroberte. In diesem Zeitraum lagen die Todesopfer bei 1100 bis 1200 Soldaten pro Tag, wohingegen die Zahlen zuvor bei etwa 800 Personen pro Tag lagen. In der Schlacht um die Stadt erlitt Russland besonders starke Verluste.

Auch das britische Verteidigungsministerium hat laut Newsweek eine Steigerung in den durchschnittlichen täglichen Verlusten von Russland vermerkt. Demnach stieg die Zahl von 400 im Jahr 2022 auf 693 tägliche Verluste im Jahr 2023. Laut dem britischen Verteidigungsministerium verlor Russland in den ersten drei Monaten von 2024 etwa 913 Soldaten pro Tag. Rund um die Russland-Wahl und das Abklingen der Kämpfe um Awdijiwka im März seien die russischen Opfer geringer ausgefallen.

Wagner-Modell soll Reihen von Russlands Armee füllen

Eine neue ukrainische Offensive, wie sie bereits angekündigt wurde, könnte die Zahl der russischen Todesopfer schnell wieder nach oben treiben. Trotz der insgesamt hohen Verlustzahlen macht sich auf russischer Seite jedoch kaum ein Mangel an Soldaten bemerkbar. Beteiligt daran ist auch das „Wagner-Modell" Russlands, das sich auf die gute Bezahlung von Freiwilligen und das Versprechen von Freiheit für Gefangene fokussiert.

Währenddessen verringerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Wehrpflichtalter für seine Rekruten kürzlich von 27 auf 25 Jahre. Auch das 60-Milliarden-Paket der USA gilt als wichtiger Faktor, um etwas Druck aus der Situation der Ukraine zu nehmen.

Ukraine hat weniger Soldaten zur Verfügung als Russland

„Die Ukraine ist einfach ein viel kleineres Land als Russland, und das Angebot an Personal im militärischen Alter, das für den Dienst zur Verfügung steht, ist entsprechend geringer", erklärte Jacob Parakilas, Forschungsleiter für Verteidigungsstrategie vom RAND-Think-Tank gegenüber Newsweek. Wenn kein Militärgerät nachgeliefert werde und die ukrainische Armee Russland somit keinen Schaden zufügen könne, würden die Prognosen zu russischen Verluste nicht eintreffen, so Parakilas. (lismah)

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