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Low-Carb-Diät: Forscher warnen vor Risiko für Herzrhythmusstörungen

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Stand: 23.04.2024, 13:42 Uhr

Von: Juliane Gutmann, Maria Wendel

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Low-Carb-Diäten sind beliebt, doch eine Studie zeigt ein Risiko für Herzrhythmusstörungen. Die Forscher warnen vor den Folgen einer kohlenhydratarmen Ernährung.

Der weit verbreitete Ratschlag, zum Abnehmen einfach Kohlenhydrate wegzulassen, könnte ernsthafte Folgen haben. Wissenschaftler haben die Auswirkungen kohlenhydratarmer Ernährung auf die Herzgesundheit untersucht und dabei alarmierende Ergebnisse erzielt.

Warum die ketogene Diät, die kaum Kohlenhydrate vorsieht, riskant sein kann

Einfach auf Kohlenhydrate verzichten, um abzunehmen? Keine gute Idee. © Bihlmayerfotografie/Imago

Diäten mit geringem Kohlenhydratgehalt empfehlen den Verzehr von wenig (Low Carb) bis keinen Kohlenhydraten. Die ketogene Diät ist die extremste Form davon: Hier werden Kohlenhydrate vollständig aus der Ernährung gestrichen. Stattdessen werden Gemüse, Milchprodukte, Fisch und Fleisch verzehrt - Kohlenhydrate werden also durch Fette und Proteine ersetzt.

Die Folgen dieser Ernährungsweise wurden 2019 von einem internationalen Forscherteam unter der Leitung von Nicole Napoli vom American College of Cardiology, das sich auf die Erforschung und Behandlung von Herzerkrankungen spezialisiert hat, untersucht. Aus der Analyse der Gesundheitsdaten von 14.000 Personen ergab sich, dass eine kohlenhydratarme Ernährung mit einem hohen Risiko für Herzrhythmusstörungen verbunden ist.

Die Studienteilnehmer, die den Großteil ihres täglichen Kalorienbedarfs mit Kohlenhydraten aus Getreide, Obst und stärkehaltigem Gemüse wie Kartoffeln deckten, waren auffallend seltener von Vorhofflimmern betroffen.

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Für das Herz optimal: Täglich 45 bis 52 Prozent Kohlenhydrate

Die Forscher analysierten für ihre Studie umfangreiche Angaben der Studienteilnehmer zu ihren Ernährungsgewohnheiten über einen Zeitraum von 22 Jahren. Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt: Low-Carb, Medium-Carb und High-Carb. Dr. Xiaodong Zhuang, einer der Studienautoren, äußerte: „Niedrige Kohlenhydratdiäten waren mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Vorhofflimmern verbunden, unabhängig von der Art des Proteins oder des Fettes, das als Ersatz für die Kohlenhydrate verwendet wurde".

Die Low-Carb-Gruppe hatte eine um 18 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, Vorhofflimmern zu entwickeln, als Personen mit einer moderaten Kohlenhydrataufnahme. Letztere deckten ihren täglichen Kalorienbedarf zu 44,8 bis 52,4 Prozent mit Kohlenhydraten. Alle, die mehr zu sich nahmen, gehörten zur High-Carb-Gruppe: Auch im Vergleich zu dieser Gruppe hatte die Low-Carb-Gruppe ein um 16 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmern.

Die Forscher vermuten, dass der Grund dafür in der Förderung von Entzündungen durch eine kohlenhydratarme Ernährung liegt, da weniger entzündungshemmende Lebensmittel wie Getreide, Obst und Gemüse verzehrt werden. Eine entzündungshemmende Ernährung und ihre positive Wirkung auf die Herzgesundheit rücken immer mehr in den Fokus der Wissenschaftler.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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