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Strafrechtliche Konsequenzen: So reagiert der 1. FC Heidenheim auf den Vorfall mit Buttersäure

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Zuletzt hatte Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim Fußballfans begeistert, Anerkennung für die sportliche Leistung gab es deutschlandweit. Nicht nur wegen des sensationellen 3:2-Heimerfolgs gegen den FC Bayern München - nach einem 0:2-Rückstand zur Pause. Das hatte noch nie ein Aufsteiger zuvor geschafft. Doch nach dem Heimspiel gegen RB Leipzig beherrschte ein Thema die Schlagzeilen, das so rein gar nichts mit Sport zu tun hat: Buttersäure. Diese soll im Gästeblock der Voith-Arena vor dem Spiel am Samstag, 20. April, ausgeschüttet worden sein. Dieser wurde nach Vereinsangaben am Vormittag „so gut wie möglich" gereinigt. Dem Vernehmen nach sollen 2000 Liter Wasser gebraucht worden sein.

Der Gestank blieb allerdings und so verurteilte Frank Schmidt bereits kurz nach Schlusspfiff den Vorfall: „Da fehlt mir jegliche Form des Verständnisses." Der FCH-Trainer schob nach: „Da fehlt's manchen an der Intelligenz." Er schäme sich regelrecht dafür und entschuldigte sich auf der Pressekonferenz - auch im Namen des FCH - bei RB Leipzig dafür.

Petra Saretz, FCH-Vorstand Organisation & Lizenzierung, während des Heimspiels des 1. FC Heidenheim gegen Bayer Leverkusen. Foto: Dennis Straub

Dabei bleibt es aber nicht. Der Buttersäure-Vorfall hat auch strafrechtliche Konsequenzen. „Natürlich erstatten wir Anzeige gegen Unbekannt. Diese ist gerade in Bearbeitung", sagt Petra Saretz, FCH-Vorstand Organisation & Lizenzierung. „Wir haben auch Kamera-Bildmaterial, das wir der Polizei zur Ermittlung übergeben werden." Die Täter seien dem Verein nicht bekannt.

Doch wie kann es sein, dass Unbekannte sich Zugang zur Voith-Arena verschaffen können? „Der Zutritt erfolgte unerlaubt. Über weitere Details dürfen wir aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sprechen", sagt Saretz.

Und welche Konsequenzen zieht der Verein aus diesem Vorfall? „Grundsätzlich gilt, dass solch eine Aktion unserem FCH schadet, weshalb wir diesen Vorfall mit Nachdruck aufarbeiten", betont Saretz und führt aus: „Protest - egal, gegen wen oder was - muss auch im Stadion immer im Rahmen des gesetzlich Erlaubten passieren. Daran hat sich jeder Fan und Zuschauer in der Voith-Arena zu halten. Das galt schon immer und gilt auch weiterhin."

Fabian Strauß ist FCH-Bereichsleiter Fanwesen, gesellschaftliches Engagement & Nachhaltigkeit. Foto: Rudi Penk

Doch was bedeutet dies für den Umgang mit den eigenen Fans? Es wird wahrscheinlich auch in der Zukunft Spiele gegen Vereine wie RB Leipzig geben. Sucht der Verein ein vermittelndes Gespräch mit der organisierten Fanszene? Gibt es womöglich schon einen Termin? „Wir stehen selbstverständlich im ständigen Austausch mit unserer Fanszene und werden das natürlich weiterhin tun, beispielsweise im Rahmen unserer regelmäßig stattfindenden Fanbeirats-Sitzungen", sagt Fabian Strauß, FCH-Bereichsleiter Fanwesen, gesellschaftliches Engagement & Nachhaltigkeit.

Kann sich der Fanbeauftragte aus Sicht der Fans erklären, warum es diese Buttersäure-Aktion gegeben hat? Schließlich muss den Tätern bewusst gewesen sein, dass das Image des Vereins darunter leiden kann? „Es wird sich mutmaßlich um einen Ausdruck des Protests gegen RB und seine Fans gehandelt haben, alles Weitere dazu entzieht sich bisher unserer Kenntnis und wäre Spekulation", so Strauß.

Bereits am Sonntag, einen Tag nach dem Spiel, bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Polizei Ermittlungen aufgenommen habe.

RB Leipzig selbst regierte mit Schadenfreude als Duftmarke und schrieb zum Beispiel auf seinem Instagram-Kanal: „Smells like beautiful away win" („riecht nach einem schönen Auswärtssieg").

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