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Krypto-Moment der Wahrheit: Führt das Bitcoin-Halving zum nächsten Preissprung?

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Krypto-Moment der Wahrheit: Führt das Bitcoin-Halving zum nächsten Preissprung?

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Ein Bitcoin.

Quelle: Alesia Kozik/pixabay

Die Krypto-Fans warten an diesem Samstag auf einen besonderen Moment. In der Vergangenheit hat er dreimal den Bitcoin-Wert steigen lassen. Doch dieses Mal sind die Ausgangsbedingungen ein bisschen anders.

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Für die Krypto-Gemeinde ist es mehr als Weihnachten - schließlich findet das Bitcoin-Halving nur alle vier Jahre statt. In der kurzen Geschichte der Digitalwährung steht das Ereignis an diesem Samstag zum vierten Mal bevor. Die Spannung ist groß, denn bisher ist der Bitcoin-Wert wenige Monate danach jedes Mal stark gestiegen.

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In den vergangenen vier Jahren hat sich allerdings viel geändert. Die meisten Expertinnen und Experten sind dieses Mal skeptischer, selbst Kursverluste sind nicht ausgeschlossen.

Wie entstehen Bitcoin?

Bitcoins gibt es nur digital. Verteilt werden sie als Belohnung für eine Fleißarbeit: Wechselt irgendwo im Internet ein Bitcoin den Besitzer, garantiert dafür nicht wie bei anderen Währungen eine Bank, sondern die Teilnehmer des Netzwerks überprüfen die Transaktion auf Basis eines festgelegten Algorithmus. Ihre Computer führen dafür aufwendige Rechenoperationen aus, und als Belohnung gibt es Bitcoin.

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Für dieses sogenannte Mining - schürfen - sind sehr leistungsfähige Rechner nötig, und der Stromverbrauch ist sehr hoch. Betrieben wird es deshalb inzwischen größtenteils von Firmen. Die Überprüfung eines neuen Datenblocks für die „Blockchain" dauert rund zehn Minuten. So werden aktuell täglich rund eine halbe Million Transaktionen abgewickelt und rund 900 neue Bitcoin geschürft.

Worum geht es beim Halving?

Die Belohnung für die Miner halbiert sich. In der Bitcoin-Software ist festgelegt, dass das immer nach 210.000 hinzugefügten Blöcken automatisch passiert. Deshalb gibt es keinen festen Zeitpunkt, es dürfte schätzungsweise Samstagfrüh so weit sein. In den Anfangsjahren gab es für einen neu hinzugefügten Block 50 Bitcoin, im Moment sind es noch 6,25. Für die Miner ist die Sache trotzdem lukrativer geworden, denn der Wert eines Bitcoin stieg in der Zwischenzeit dramatisch. Nach dem Halving werden sie noch 3,125 Bitcoin bekommen.

Welche Folgen hat das?

Es kommen weniger Bitcoin in Umlauf, denn an der Dauer der Blockchain-Operationen ändert sich nichts. Gleichzeitig sinkt tendenziell die Zahl der Bitcoin-Schürfer, denn ihre Einnahmen schrumpfen, und der Wettbewerb wird härter. Wer nicht die schnellsten Rechner hat oder zu hohe Strompreise zahlt, fällt zurück.

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Warum gibt es überhaupt dieses komplizierte Verfahren?

Bitcoin und andere Kryptowerte sind ein Gegenentwurf zum klassischen System, in dem Zentralbanken Ausgabe und Umlauf des Geldes kontrollieren. Es ist bewusst ein dezentrales, sich selbst kontrollierendes System - daher auch der Oberbegriff Decentralized Finance (DeFi). So soll auch verhindert werden, dass die Inflation angeheizt wird, weil zum Beispiel ein Staat in Finanznot mehr Geld drucken lässt. Diesem Ziel dient auch das Halving, mit dem das Wachstum der Bitcoin-Menge automatisch begrenzt wird. Außerdem ist ein Limit einprogrammiert: 21 Millionen Bitcoin lässt der Algorithmus zu, mehr kann es nicht geben. Davon sind bereits mehr als 19 Millionen geschürft.

Wer hat sich das alles ausgedacht?

Das Konzept aus dem Jahr 2008, in dem auf acht Seiten die Grundzüge eines dezentralen Transaktionssystems entwickelt werden, trägt den Absender „Satoshi Nakamoto". Aber das ist ein Pseudonym, bis heute ist nicht bekannt, wer sich dahinter verbirgt.

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Was ist nach früheren Halvings passiert?

„Das Halving hat tendenziell eine positive Auswirkung, da sie das Angebot weiter einschränkt", sagt Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Durch Berichte und Spekulationen rund um den Termin des Halving ist das Interesse in dieser Phase zudem besonders groß. „Historisch gesehen hat diese Phase des Bitcoin-Marktzyklus' zu einer äußerst positiven Kursentwicklung geführt", schreibt Chris Gannatti vom Fondsanbieter WisdomTree in einer Analyse.

Und dieses Mal?

Der Bitcoin-Preis ist schon in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Ende Januar stand er bei rund 40.000 Dollar, Mitte März waren es 73.000 Dollar. Zuletzt ist er wieder auf rund 65.000 Dollar gefallen. Es könnte also sein, dass sich Anleger schon vor dem Termin eingedeckt haben - und nun vergeblich auf weiteren Schub hoffen. „Zum Zeitpunkt des Halvings dürfte es tendenziell unspektakulär zugehen, da das Event größtenteils eingepreist sein sollte", sagt etwa der Analyst Timo Emden.

Außerdem lassen sich die alten Muster nicht ohne Weiteres fortschreiben. Je mehr Bitcoin aus seiner Nische herauskommt, desto mehr unterliegt er den Gesetzen des Kapitalmarkts. Ein besonderer Einschnitt war die Zulassung sogenannter Sportmarkt-ETFs vor einigen Wochen in den USA. In diesen börsennotierten Fonds können Anlegerinnen und Anleger erstmals direkt auf den Bitcoin-Kurs setzen, ohne die Kryptowährung selbst zu kaufen. Inzwischen sind Milliardenwerte in die neuen Fonds geflossen, was ebenfalls den starken Kursanstieg erklärt.

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Was bestimmt den Bitcoin-Wert?

Im Gegensatz zu klassischen Währungen gibt es keine Instanz, die für einen Tauschwert des Bitcoin garantiert. Er ist auch nicht wie Aktien mit einer Dividende oder wie Anleihen mit einem festen Zins verbunden. Den Preis, der auf den einschlägigen Onlineplattformen in Dollar ermittelt wird, bestimmt allein das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Durch die Programmierung wächst das Angebot aber kontrolliert und bleibt begrenzt. Bitcoin ähnelt damit Gold.

Anfangs trieben vor allem die Neugier der Techgemeinde und die lockere Geldpolitik der Zentralbanken den Kurs. Bei extrem niedrigen Zinsen wächst die Risikobereitschaft der Anleger, und davon profitierten die neuen Kryptowerte massiv. Allerdings war der enge und oft eher spielerische Markt anfällig für spontane Effekte. Manchmal genügte ein Tweet von Elon Musk, um den Kurs zu bewegen. Auch über Kursmanipulation wurde immer wieder spekuliert.

Inzwischen gewinnen die üblichen Anlagemuster an Bedeutung. Entsprechend reagiert der Bitcoin-Wert auf Zinsänderungen und -spekulationen: Weil er selbst keine Zinsen bringt, ist er bei steigenden Zinsen weniger gefragt. Und wegen der hohen Kursschwankungen scheuen Anleger in bewegteren Zeiten das Risiko. Das war in den Anfangsjahren noch anders: Viele sehen in Bitcoin ähnlich wie in Gold einen Wert abseits des Finanzsystems und seiner Verwerfungen.

Ist Bitcoin eine gute Geldanlage?

„Bitcoin ist da, um zu bleiben, aber keine Einbahnstraße", sagt CMC-Experte Oldenburger. Immer mehr Anlageprofis nehmen zwar Kryptowerte in ihr Portfolio auf, aber in kleinster Dosierung: Wird Gold in der Regel als Beimischung mit rund 10 Prozent zum Depot empfohlen, ist Bitcoin noch einmal deutlich kleiner vertreten. Für die weitere Wertentwicklung gibt es noch weniger Anhaltspunkte als bei anderen Anlageklassen. Deshalb lässt sich nahezu jede Preisprognose finden, von einer Million Dollar bis zum Totalausfall.

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Das Risiko besteht nicht nur in kurzfristigen Schwankungen, sondern in extremen mehrmonatigen Trends. So hat sich der Wert schon innerhalb weniger Monate verdoppelt und danach genau so schnell wieder halbiert. Eine weitere Besonderheit: Kryptowerte werden auf ihren nicht regulierten Plattformen rund um die Uhr pausenlos gehandelt. Das führte zum Beispiel dazu, dass der Bitcoin-Kurs beim iranischen Angriff auf Israel an einem Wochenende abrutschte. Als die regulären Börsen am Montag danach öffneten, hatte sich die Lage so weit beruhigt, dass die Aktienindizes zunächst sogar stiegen.

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