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Noch eine Stelle für den Klimaschutz? Anpassungsmanager nimmt Arbeit auf

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Stand: 22.04.2024, 10:35 Uhr

Von: Volker Griese

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David Padur (41) ist Klimafolgenanpassungsmanager der Stadt Werdohl. © Stadt Werdohl

Als erste Kommune im Märkischen Kreis hat die Stadt Werdohl einen Klimaanpassungsmanager eingestellt. Wie, noch eine Stelle für den Klimaschutz? Und was steckt überhaupt hinter diesem Wortungetüm?

Werdohl - Wir geben Antworten auf einige Fragen rund um diese neue Aufgabe für Städte und Gemeinden.

Gibt es eine gesetzliche Grundlage?

Ja. Die gesetzliche Grundlage ist das am 22. Dezember 2023 verkündete und Mitte 2024 in Kraft tretende erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz. Es setzt den strategischen Rahmen für die künftige Klimaanpassung in Bund, Ländern und Kommunen.

Warum ist dieses Gesetz notwendig?

Die dauerhafte Erwärmung des globalen Klimas und die sich daraus ergebenden Folgen zeichnen sich immer deutlicher ab. Wie gravierend diese Folgen sein können, wurde vielen Menschen auch in Werdohl sehr bewusst, als das Tiefdruckgebiet Bernd im Juli 2021 einen verheerenden Starkregen auslöste und gravierende Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur hinterließ, die teilweise bis heute noch nicht behoben sind. Doch auch weniger offensichtliche Entwicklungen, wie die allmähliche Ansiedlung neuer, bisher nicht heimischer Tier- und Pflanzenarten werden als beispielhafte Folge des Klimawandels Auswirkungen auf das Leben vor Ort haben.

Wer ist der Klimaschutzanpassungsmanager für Werdohl?

Die Stadt Werdohl hat am 1. Februar den 41-jährigen Lüdenscheider David Padur mit der Aufgabe betraut, die Bevölkerung bestmöglich auf die zu erwartenden Klimaveränderungen mit ihren Folgen vorzubereiten und deren Risiken durch gezielte Maßnahmen zu mindern. Padur hat sich in den vergangenen Wochen bereits intensiv in seinen neuen Aufgabenbereich eingearbeitet.

Wer bezahlt den Klimaanpassungsmanager für Werdohl?

David Padurs Stelle wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen des Förderprogramms „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" gefördert und ist im laufenden Förderprogramm auf zwei Jahre - bis zum 31. Dezember 2025 - befristet.

Was sind die Aufgaben des Klimaanpassungsmanagers?

Bis zum Ende des nächsten Jahres soll er unter Einbindung von Bevölkerung, Fachleuten sowie Politik und Verwaltung ein Klimaanpassungskonzept für Werdohl entwickeln. Zu seinen nächsten Aufgaben zählt es, die bisherigen Auswirkungen des Klimawandels auf Werdohl zu analysieren und zu untersuchen, wie die unterschiedlichen Handlungsfelder der Stadt von der Veränderung des Klimas betroffen sind. Die Ergebnisse hieraus bilden die Grundlage für die weiteren Schritte und fließen entsprechend ein. Unterstützung bei der Konzepterstellung erhält David Padur von einem noch zu beauftragenden Ingenieurbüro. Die öffentliche Ausschreibung hierfür ist vor kurzem erfolgt.

Gibt es schon erste Pläne?

Die ersten Planungen, wann und wie die Einbindung der zu beteiligenden Akteure konkret erfolgen soll, laufen gerade an. Damit soll erreicht werden, dass das Konzept letztlich nicht nur politisch beschlossen, sondern auch gesellschaftlich gewollt, unterstützt und maßgeblich mitgetragen wird. „Mein Ziel ist es, dass dieses Konzept die Handschrift der Werdohlerinnen und Werdohler trägt und dass wir eine positive, gemeinsame Grundlage für die langfristige und nachhaltige Klimafolgenanpassung vor Ort erschaffen", setzt David Padur auf einen breiten Konsens aller Beteiligten.

Können sich interessierte Werdohler beteiligen?

Im Laufe dieses Jahres sollen mehrere Beteiligungsmöglichkeiten für Interessierte stattfinden. „Bürgerinnen und Bürger, die hier gerne mitwirken möchten, um zum Beispiel ihre bereits vorhandenen Ideen einzubringen, sind dazu herzlich eingeladen", betont David Padur. Interessierte können sich ab sofort per E-Mail an beteiligung@werdohl.de für eine Mitarbeit am Klimaanpassungskonzept vormerken lassen. Erreichbar ist David Padur auch über die E-Mail-Adresse d.padur@werdohl.de sowie telefonisch unter Tel. 0 23 92/91 72 65.

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