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Forschungsprojekt an der Saar-Uni: Wird die Kuh zum Klima-Retter?

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Saarbrücken (Saarland) - Wenn die Kuh pupst, entweicht Methan. Und das Treibhausgas richtet weitaus mehr Schaden an als Kohlendioxid. Rinder gelten deshalb mittlerweile als wahre Klima-Sünder. Und dennoch könnten sie bald ihren Teil dazu beitragen, dass Wissenschaftler klima- und umweltschonende Technologien entwickeln können.

Zwar liegt das nicht an der Kuh selbst, sondern an dem Bakterium mit dem Namen „Basfia succiniciproducens". Das ist an der Verdauung in den Rindermägen beteiligt.

Das Ziel eines Forschungsprojekts: Biotechnologen sollen mit dem CO₂-verbrauchenden Bakterium Stoffe auf Erdöl-Basis ersetzen. Die Hoffnung: Das Bakterium aus dem Rindermagen könnte möglicherweise klimaschädliche Erdöl-Produkte überflüssig machen und gleichzeitig CO₂ verbrauchen.

Wie das Ganze funktionieren soll, untersucht derzeit Christoph Wittmann, Professor für Systembiotechnologie an der Universität des Saarlandes. Er und seine Kollegen arbeiten dabei seit Januar 2024 zusammen mit Wissenschaftlern der Universitäten Marburg und Kaiserslautern sowie des Chemiekonzerns BASF (Ludwigshafen).

Sie wollen das Bakterium so modifizieren können, dass Fumarat - ein Zwischenprodukt des Stoffwechsels - entsteht.

Wittmann erklärt: „Erdöl steckt in den meisten Produkten unseres Alltags - zum Beispiel in Windeln und Waschmitteln. Solche Stoffe könnten künftig durch bioabbaubare Grundstoffe ersetzt werden, die ein Bakterium aus dem Rindermagen produzieren kann."

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Quelle: Reuters23.04.2024

Er ist überzeugt: Fumarat sei ein vielversprechender Ausgangsstoff „für eine Fülle bioabbaubarer chemischer Endprodukte, die heutige Chemieprodukte auf Erdöl-Basis in großem Maßstab ersetzen könnten".

Bis es so weit ist, würden allerdings noch einige Jahre der Forschung vergehen.

Das Projekt wird bis zum 31. Dezember 2026 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Insgesamt erhalten die Universitäten des Saarlandes, Marburg und Kaiserslautern sowie der Chemiekonzern BASF rund 2,6 Millionen Euro. 840 000 Euro davon fließen ins Saarland.

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