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Spritpreise auf Rekordhoch: Konflikte im Nahen Osten machen Benzin und Diesel teurer

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Stand: 19.04.2024, 14:49 Uhr

Von: Patrick Freiwah, Marcel Reich

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Benzin wird immer teurer und erreicht einen neuen Rekord. Die Gründe liegen in globalen Krisenherden und geopolitischen Spannungen.

München - Mitte April 2024 könnte ein Besuch an der Tankstelle für Autofahrer zur Quelle der Besorgnis werden: Die aktuellen internationalen Krisen haben die Kraftstoffpreise erneut in die Höhe getrieben.

Der ADAC berichtet, dass der Benzinpreis in Deutschland in diesem Jahr einen Rekordwert erreicht hat. Der durchschnittliche Preis für einen Liter E10 liegt derzeit bei etwa 1,87 Euro, was einem Anstieg von 1,6 Cent gegenüber der Vorwoche entspricht.

Auch der Dieselpreis hat in den letzten Wochen zugenommen. © IMAGO/Manfred Segerer

Der Hauptgrund für den Anstieg der Benzinpreise ist der gestiegene Rohölpreis, der fast 90 US-Dollar pro Barrel der Sorte Brent beträgt. Dieser wird stark beeinflusst von mehreren weltweiten Konflikten, die sich auf die Geldbörsen der Verbraucher auswirken:

Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, insbesondere die Unsicherheiten aufgrund der Konflikte zwischen Israel und Palästina sowie dem Iran, tragen dazu bei, dass die Kraftstoffpreise steigen. In den letzten zwei Monaten ist der Rohölpreis um etwa 12 Dollar gestiegen.

Sprit und Diesel werden immer teurer

Auch der Dieselpreis hat in den letzten Wochen zugenommen, obwohl diese Entwicklung derzeit zum Glück stagniert: Ein Liter Diesel kostet derzeit knapp 1,75 Euro, was einem Rückgang von 1,2 Cent gegenüber der Vorwoche entspricht.

Die Kosten für das „Schwarze Gold" wurden durch Berichte über Explosionen im Iran und einen möglichen israelischen Anschlag in die Höhe getrieben, berichtet das Handelsblatt. Anleger an den Börsen reagieren besorgt auf das Szenario einer erneuten Eskalation im Nahen Osten.

Hochrangige israelische Militärbeamte erklärten, dass sie keine andere Wahl hätten, als auf den Angriff aus Teheran zu reagieren. Dies geschieht trotz der Bemühungen westlicher und arabischer Nationen, Premierminister Benjamin Netanjahu von solchen Angriffen abzubringen. Etwa ein Drittel des Rohöls für die globalen Märkte stammt aus dieser Region, erklärt die Nachrichtenagentur Bloomberg, was die potenziellen Auswirkungen verdeutlicht.

Konflikt zwischen Israel und Iran: Energie- und Kraftstoffpreise steigen

Dies hat eine Kehrtwende eingeleitet, da sich der Ölpreis in den Tagen zuvor in Bezug auf die geopolitische Lage etwas entspannt hatte.

Der Leiter der Rohstoffstrategie der ING Group in Singapur, Warren Patterson, zeichnet ein dramatisches Bild der Entwicklungen. Gegenüber Bloomberg erklärt er, dass die Ereignisse „darauf hindeuten könnten, dass sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben." Er meint konkret, dass wir uns einem Szenario nähern könnten, "in dem Versorgungsrisiken Realität werden könnten".

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat Auswirkungen auf die Energie- und Kraftstoffpreise: Aufgrund des Konflikts wird eine geopolitische Risikoprämie auf den Rohölpreis aufgeschlagen, die zwischen 7 und 10 US-Dollar pro Barrel beträgt.

Noch ein Konflikt lässt Spritpreise steigen

Zusätzlich zum Nahost-Konflikt beeinflusst der Krieg in der Ukraine die Kosten für das "Schwarze Gold": Russland ist einer der größten Exporteure und produziert täglich etwa zwei Millionen Fass Diesel, von denen laut der NZZ die Hälfte exportiert wird. Aufgrund des Ölembargos gelangt dieses jedoch nur über Drittstaaten in die EU. Wenn die Ukraine russische Ölraffinerien angreift, könnte dies voraussichtlich Auswirkungen auf die Ölpreise haben.

Ein weiterer Faktor sind die Angriffe der Huthi-Milizen im Roten Meer. Öltanker müssen längere Umwege in Kauf nehmen, was zu Verzögerungen führt und die Verfügbarkeit verringert. Die Opec-Organisation (Hauptsitz: Wien) hat bisher nicht eingegriffen, um diese Verknappung auszugleichen, berichtet der Spiegel.

Experten des ADAC erwarten zudem, dass die Ölnachfrage mit dem weiteren Wachstum der Weltwirtschaft steigen wird, was den Kraftstoffpreis weiter in die Höhe treiben könnte.

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