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Jan Böhmermann antwortet auf Schweiger - und poltert gegen „Zeit"-Chefredakteur - WELT

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Panorama Nach „Brechmittel"-Aussage

Böhmermann antwortet auf Schweiger-Kritik - und poltert gegen „Zeit"-Chefredakteur

Veröffentlicht am 26.04.2024 | Lesedauer: 4 Minuten

Till Schweiger und Jan Böhmermann (r.)

Quelle: Getty Images/Andreas Rentz; picture alliance/Christoph Hardt/Geisler-Fotopress

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In einem Interview hatte Til Schweiger geäußert, dass er Comedians wie Jan Böhmermann und Oliver Pocher verachte. Böhmermann sei für ihn „das größte Brechmittel" - er wolle ihm „eine Schelle" geben. Nun holt der Satiriker zum Gegenschlag aus.

Til Schweiger hat sich in einem neuen Interview über seine Alkoholsucht und seinen langwierigen Aufenthalt in einer Klinik geäußert - und auch ausgeteilt: gegen das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel", Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und den Satiriker Jan Böhmermann. Der ließ den Affront nicht lange unbeantwortet und feuerte via Instagram zurück - nicht nur gegen Schweiger.

Schweiger hatte sich im Interview darüber echauffiert, dass, wenn etwas nicht so gut gelaufen sei, deutsche Medien nie erwähnt hätten, wie er sich dann selbst auf die Schippe nehmen könne. „Ich habe nämlich wirklich einen guten Humor - im Gegensatz zu Leuten wie Jan Böhmermann oder Oliver Pocher, die verachte ich, weil sie immer nur auf Kosten von anderen lachen", sagte er der „Zeit".

Wenn einmal ein Witz auf ihre Kosten gehe, „ziehen sie einen Flunsch und kommen sofort mit einem Anwalt um die Ecke. Bäh! Böhmermann ist für mich das größte Brechmittel in der deutschen Medienlandschaft." Auf die Frage, ob Schweiger dem Entertainer mal begegnet sei, sagte der Schauspieler: „Wenn ich den treffe, das hatte ich mir mal geschworen, kriegt der eine fette Schelle. Dann saß ich in einer Lufthansa-Lounge und sah Böhmermann, wie er sich hinter der Süddeutschen vergräbt, aber immer wieder daran vorbeiblinzelt in meine Richtung." Er habe sich dann aber doch nicht dazu hinreißen lassen, Böhmermann zu attackieren, so Schweiger.

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Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung dieses Interviews antwortete Böhmermann auf seinem Instagram-Profil: „Ich bin Till Schweiger niemals in einer Lufthansa Lounge begegnet. Die Süddeutsche Zeitung habe ich ebenfalls noch nie gelesen. Was tatsächlich schon einmal passiert ist: Ich saß mal hinter Til Schweiger in der Economy Class auf einem Eurowings Flug nach Berlin, er vorne in Business. Ich habe ihn allerdings erst beim Aussteigen gesehen, weil ich (vor ihm) das Flugzeug verlassen habe. Dass Til Schweiger mich dabei entdeckt haben könnte, halte ich für unwahrscheinlich, da er sehr aufgebracht und wütend war, weil er seit mehreren Minuten vergeblich versuchte, seinen Sicherheitsgurt zu öffnen. Ob sechs oder sieben leere 0,2-er Weißweinflaschen auf dem freien Business-Class-Sitz neben Til Schweiger lagen, weiß ich nicht mehr genau."

Weiter geht es in Böhmermanns Replik mit einer Nachricht an Pressevertreter: „Wenn Sie nach Lektüre des virilen Hit-Interviews von Til Schweiger im People-Magazin ‚Die Zeit' jetzt dabei sind, einen ‚Til Schweiger hat Jan Böhmermann in der Lufthansa Lounge gesehen und wollte ihm in die Fresse hauen - aber dann doch nicht'-Artikel zu verfassen, berücksichtigen Sie in Ihrer Berichterstattung bitte zur Vermeidung presserechtlicher und/oder juristischer Schritte meine vorangegangene Gegendarstellung zu der Sache."

Damit nicht genug, auch gegen den „Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo teilte der Satiriker mit betont ironischer Art aus. „Wenn ich eines Tages Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo irgendwo mal persönlich treffe", sagte Böhmermann in Bezug auf die Formulierung Schweigers, „dann haue ich ihm in die Fresse. Das habe ich mir geschworen."

Einen Vorwurf bestätigt Til Schweiger

In dem Interview mit der „Zeit" war unter anderem der vor einem Jahr erschienenen Artikel im „Spiegel" Thema, in dem von „mutmaßlicher Schikane und Gewalt bei einem Dreh" Schweigers berichtet wurde. Zuletzt wies Schweiger Vorwürfe des absichtlichen Machtmissbrauches zurück. Dass er einen Kollegen am Set im alkoholisierten Zustand ins Gesicht geschlagen habe, bestätigte er in der „Zeit".

„Man fasst jemandem nicht ins Gesicht. Erst recht nicht, wenn man den so mag." Er habe dem langjährigen Mitarbeiter von Constantin Film am Tag nach dem Vorfall Sprachnachrichten geschickt und sich entschuldigt. Der habe am Folgetag reagiert und ihm verziehen.

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Der Kollege sei Schweiger am Set übergeordnet gewesen, weisungsbefugt. „Bei vorherigen Produktionen war es andersherum. Aber ich Idiot habe das nicht gecheckt und bin ausgerastet. Das tut mir sehr leid. Er wollte mich in dem Moment vor mir selbst schützen, ich sollte nicht betrunken zu meinen Kollegen sprechen."

Nach dem Artikel, so Schweiger, habe er „quasi ein Berufsverbot" gehabt. „Ich bin ehrlich gesagt auch ein bisschen verzweifelt. Das habe ich noch nie eingestanden, weil ich dem „Spiegel" den Triumph nicht gönnen wollte. Schließlich glaube ich, der Artikel, ein sogenanntes hit piece, ist mit der vollen Absicht geschrieben worden, meine Karriere für immer zu beenden."

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Er wisse nicht, ob er für sein nächstes Filmprojekt einen Cent Förderung erhalte. Dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth sich öffentlich von ihm distanzierte, mache ihn heute noch wütend: „Ich habe sie vielleicht nicht immer ernst genommen, aber ich fand die Roth nett. Beim Empfang von Angela Merkel, beim Bundesfilmpreis oder beim Bambi, immer wenn sie sah, dass ich fotografiert werde, stand sie sofort neben mir, umarmte mich und sagte: ‚Til, Til, Til.' Und dieselbe Person äußert sich derart, ohne mal anzurufen und zu fragen: ‚Til, was ist denn an den Vorwürfen dran?'"

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