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HSV-Milliardär Kühne: So tickt der Mann, der Benko das Geld strich

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In der „Forbes"-Liste ist er gerade mit einem Vermögen von rund 37 Milliarden Euro zum reichsten Deutschen gekürt worden: Klaus-Michael Kühne (86). Lange Zeit war der geborene Hamburger Förderer und wichtigster Investor für René Benko und dessen Signa-Konglomerat, bevor es 2022 zum Bruch zwischen ihnen kam. Die Folgen des Geldfluss-Stopps für Signa sind bekannt …

Zwischen HSV-Rettung und milliardenschweren Unternehmens-Investitionen: So tickt HSV-Milliardär und Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne.

Ein echter Hamburger Jung

Der 86-Jährige, aufgewachsen in Hamburg-Winterhude, gilt als Workoholic und Pedant. 1958 steigt er ins Familien-Logistikunternehmen Kühne & Nagel ein, entwickelt es zum milliardenschweren Konzern. Heute hält er Beteiligungen an Lufthansa und ist Hauptaktionär bei Hapag-Lloyd.

Nicht nur Investor, sondern auch Fan: Milliardär Kühne mit Ehefrau Christine beim HSV

Unter anderem das Luxushotel „The Fontenay" in Hamburg und das „Castell Son Claret" auf Mallorca sind in seinem Besitz. Und obwohl er nie aktiver Fußballer war, wird er Investor und Anteilseigner beim HSV, pumpt Millionen in den Verein, um ihm irgendwann wieder den Aufstieg in die 1. Liga zu ermöglichen.

43 Zimmer und Suiten gibt es in Kühnes 5-Sterne-Hotel „Castell Son Claret" auf Mallorca

Seiner Lebensliebe schreibt er Gedichte

Seine sanfte Seite gehört allein seiner Lebensliebe Christine. Mit ihr ist er seit Dezember 1989 verheiratet. Da die beiden sich erst in ihren 50ern kennenlernten, blieb die Ehe kinderlos. Christine erdet ihn. Und ihr zeigt er seine romantische Seite. So schreibt Kühne ihr zum Geburtstag Gedichte - in Reimform, mehrere Seiten lang.

Gehen seit mehr als 30 Jahren Hand in Hand durchs Leben: Christine und Klaus-Michael Kühne

Zum „Spiegel" sagte Christine Kühne mal: „Auf teure Geschenke könnte ich verzichten. Nur wenn das Gedicht fehlen würde, wäre ich sehr enttäuscht." Sie revanchiert sich, indem sie ihm Arien von Puccini singt.

Obwohl Klaus-Michael Kühne milliardenschwer ist, gilt er als geizig. „Es mag etwas schizophren erscheinen. Ich bin im Großen großzügig, im Kleinen kleinlich", erklärte Kühne mal im „Spiegel".

Kühne mit Ehefrau Christine vor seinem Hotel „The Fontenay" in Hamburg

So mögen Kühne und seine Frau es gar nicht, wenn die Angestellten in ihrer Villa auf Mallorca Strom verschwenden, weil sie zum Beispiel vergessen, das Licht auszumachen.

Bärte sind für die Kühnes ein Graus

Und noch etwas gibt es, das das Ehepaar Kühne überhaupt nicht mag: Bärte! Als die Kühnes für ihre 40-Meter-Jacht „Chrimi III" (setzt sich aus den Vornamen Christine und Michael zusammen) einen Kapitän suchten, musste sich der Mann für den Job erst mal rasieren.

Die „Chrimi III" ist 40,2 Meter lang und wird von einem glatt rasierten Kapitän gesteuert

Mit inzwischen 86 Jahren steht Kühne nach wie vor jeden Morgen um 6 Uhr auf, geht ins Büro. Viel Schlaf brauche er nicht, sagte er mal.

Obwohl er ein Hamburger Jung ist, lebt er seit 1975 in Schindellegi in der Schweiz. Auch der Hauptsitz seines Unternehmens Kühne + Nagel befindet sich dort - aus steuerlichen Gründen. Das sorgt immer wieder für Kritik: Als Opernfan Kühne sagte, er wolle seiner Heimatstadt ein neues Opernhaus schenken, hieß es, er solle lieber Steuern in Deutschland zahlen …

Eine Rückkehr nach Hamburg kommt für den reichsten Deutschen aber nicht infrage.

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