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Die Bayern können längst nicht mehr jeden haben

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Meinung

Die verflixte Trainer-Suche Die Bayern können längst nicht mehr jeden haben

Bayern-Manager Max Eberl hat bereits zwei Trainer-Absagen kassiert

© Tom Weller / DPA

Im Moment spricht viel dafür, dass Ralf Rangnick ab Sommer den Job von Thomas Tuchel als Bayern-Trainer übernimmt. Sicher ist nur eines: Rangnick wäre nicht die erste Wahl. Das sagt einiges über den Zustand der Bayern aus.

Also doch Ralf Rangnick. So zumindest lauten die jüngsten Wasserstandsmeldungen aus dem Umfeld des ruhmreichen FC Bayern, der bekanntermaßen auf der Suche nach einem neuen Trainer ist. Es soll Gespräche gegeben haben, heißt es. Rangnick sei demnach nicht abgeneigt, nach München zu wechseln. Für ihn wäre es im gehobenen Alter von 65 Jahren der erste große Klub, den er mit einer Perspektive übernehmen würde. Rangnick war schon mal Trainer bei Manchester United. Aber er kam als Interimscoach und blieb nur ein halbes Jahr, in dem er der Mannschaft kaum Impulse vermittelte (es gab tatsächlich zu viele Baustellen, um sie in sechs Monaten zu bearbeiten).

Neben Rangnick geisterten bei den Bayern zuletzt Namen wie Unay Emery, aktuell bei Aston Villa angestellt, und Roberto De Zerbi, Coach bei Brighton & Hove Albion, durch die Gerüchteküche. Sie galten als Wunschkandidaten, stehen nach Medienberichten nicht zur Verfügung. Emery hat gerade seinen Vertrag bei Aston Villa verlängert. Daneben wurden fast täglich weitere Namen ins Spiel gebracht, die vermutlich eher den Hirngespinsten von Experten (Martin Demichelis, vorgeschlagen von Lothar Matthäus) oder von Journalisten (die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" meldete die Fast-Verpflichtung von Zinedine Zidane) entsprangen. 

Ralf Rangnick wäre eine interessante Wahl

Es heißt also: Geduld haben. Irgendwann wird Sportvorstand Max Eberl, für den die Trainersuche die erste große Herausforderung beim FC Bayern darstellt, den Nachfolger von Thomas Tuchel präsentieren. Käme Rangnick an die Säbener Straße, wäre es auf jeden Fall eine interessante Personalie. Der Trainer-Veteran ist äußerst fähig und hat zahlreiche Teams besser gemacht, aktuell ist es die österreichische Nationalelf.

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Doch egal, wer es am Ende wird, der neue Bayern-Coach wird lediglich dritte Wahl sein. Das ist im Fußball-Geschäft nichts Ungewöhnliches. Jeder Klub muss sich nach den Gesetzen des Marktes richten. Verfügbarkeit, Gehalt, Perspektive, Charakter, Spielidee - all das spielt eine Rolle. Aber das mit Xabi Alonso (1. Wahl) und Julian Nagelsmann (2. Wahl) bereits zwei Kandidaten abgesagt haben, ist ungewöhnlich für den deutschen Rekordmeister. Dass es überhaupt zu dieser ausufernden Personalsuche gekommen ist, passt ins Bild eines Klubs, der im Moment nicht ganz bei sich ist. Die Attraktivität der Bayern ist offensichtlich nicht mehr so groß wie früher.

FC Bayern macht den Eindruck eines chaotischen Klubs

Die Trennungen von Hansi Flick, Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel vermittelten nach außen den Eindruck, undurchdacht und chaotisch abgelaufen zu sein. Eine gewisse Seriosität war den Bayern zuletzt abhandengekommen. Das galt für das geschasste Führungsduo Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, das gilt für die aktuellen Bosse, den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen und Sportdirektor Christoph Freund, die den Nachweis ihrer Kompetenz noch erbringen müssen. Nicht zu vergessen: Der Job des Sportvorstands war seit dem Abgang von Salihamidzic im Mai 2023 unbesetzt. Auch hier gab es zuletzt keine verlässliche Kontinuität. All das hat am Image gekratzt und dafür gesorgt, dass Trainer genauer hinschauen, welche Perspektiven sie bei den Bayern haben.

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