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„Trump hasst die Ukraine": Telefonat mit Selenskyj soll Grund für Blockadehaltung sein

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Stand: 25.04.2024, 19:06 Uhr

Von: Jens Kiffmeier

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Donald Trump solle eine Rechnung mit Selenskyj offen haben und darum die US-Hilfen für die Ukraine blockiert haben. Hintergrund ist ein Telefonat.

Washington, D.C. - Panzer, Raketenwerfer und vor allem Munition: Die Ukraine erleidet an der Front derzeit massive Verluste und braucht dringend Nachschub an Waffen. Doch die Hilfe aus dem Westen stockte lange. Vor allem in den USA steckte im Repräsentantenhaus ein Milliardenpaket zur Finanzierung der militärischen Unterstützung für den Ukraine-Krieg fest.

Die Republikaner verweigerten US-Präsident Joe Biden die Zustimmung. Hinter der Blockade steckten vor allem die Hardliner um Donald Trump. Denn der frühere Präsident will angeblich dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine alte Rechnung heimzahlen.

Donald Trump (r.) und Wolodymyr Selenskyj. © Collage aus: APAimages/IMAGO USA TODAY Network/IMAGO

„Trump hasst die Ukraine" - Telefonat mit Selenskyj als Ursache?

Diesen Verdacht äußerte jetzt ein früherer Gefolgsmann des Ex-Präsidenten. „Trump hasst die Ukraine", sagte Lev Parnas dem US-Magazin Politico. Der ukrainisch-amerikanische Geschäftsmann, der in den USA wegen Betrugs und Ungereimtheiten bei Wahlkampffinanzierungen verurteilt worden ist, war einst als Vermittler für Trumps Anwalt Rudy Giuliani in der Ukraine tätig. Doch seiner Meinung nach glauben Trump „und die Menschen um ihn, dass die Ukraine die Ursache aller Probleme war", so Parnas.

Dem Medienbericht zufolge ist ein Telefonat zwischen Trump und Selenskyj der Ursprung für den Zwist. Denn das Gespräch war einer der Auslöser für das erste Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren US-Präsidenten. 2019 soll Trump den ukrainischen Präsidenten mitten im US-Wahlkampf gebeten haben, Ermittlungen gegen seinen Herausforderer Joe Biden und dessen Sohn Hunter einzuleiten. Das Trump-Team war sich sicher, dass Biden damals eine Entlassung eines ukrainischen Staatsanwaltes gefordert und mit der Blockade von US-Geldern gedroht haben soll. Der Staatsanwalt hatte zuvor eine Korruptionsuntersuchung gegen ein ukrainisches Gasunternehmen angestoßen, für das auch Hunter Biden tätig war.

Selenskyj reagierte offenbar nicht auf Trumps Forderungen

Ein Video sollte die Behauptung beweisen. Doch Selenskyj tat erst einmal nichts - und brachte damit angeblich Trump dauerhaft gegen sich auf. Pech für Trump: Im Rahmen einer Abhöraktion gegen seinen alten Wahlkampfmanager Paul Manafort wurde das Trump-Selenskyj-Gespräch bekannt - und plötzlich stand der Vorwurf im Raum, dass Trump die Ukraine zur Einmischung in den US-Wahlkampf aufstacheln wollte. „Jetzt hasst Trump Selenskyj aus tiefstem Herzen", sagte Parnas laut Politico. „Und Selenskyj weiß das."

Für die Ukraine wird das zunehmend zu einem Problem im Krieg gegen Russland. Denn zuletzt verzeichneten die Verteidiger harte Rückschläge an der Front. Nach mehr als zwei Jahren im Krieg gehen Munition und Waffen aus. Zuletzt waren die USA unter der Federführung von Trump-Nachfolger Biden der Hauptlieferant von Nachschub. Mithilfe der Republikaner-Hardliner im US-Repräsentantenhaus ließ Trump jedoch bereits im Februar ein 95-Milliarden-Dollar-Paket blockieren, mit dem weitere Unterstützungsleistungen finanziert werden sollen. Seitdem gab es Streit.

Am Samstag (20. April) wurde erneut über die Waffenhilfe im US-Kongress abgestimmt - und diesmal stimmte das Repräsentantenhaus zu. Dieses Mal wurden vier einzelne Gesetzesvorlagen vorgelegt - unter anderem zur Unterstützung von Israel, der Ukraine, zu Taiwan und zum US-Grenzschutz. Im Februar waren alle Maßnahmen in einem Paket vereint.

Widerstand aus Reihen der Trump-Anhänger gegen Ukraine-Hilfen groß

Der Widerstand aus den Reihen der Trump-Unterstützer blieb im Vorfeld groß. So forderte die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, die jetzt auch eine wirre Theorie zur angeblichen Ermordung Trumps publik machte, unmittelbar nach Bekanntwerden des Gesetzentwurfs Johnson zum Rücktritt auf.

Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses habe die republikanische Partei „ins Chaos gestürzt, indem er sich den Demokraten angedient und Bidens Agenda übernommen" habe. „Jetzt wird er Kriege im Ausland finanzieren", erklärte Greene, die Ex-Präsident Donald Trump nahesteht.

Trump sieht Ukraine offenbar als Teil Russlands

In der Ukraine beobachtet man das Treiben von Trump jedenfalls mit Argusaugen. Die Aussicht, dass Trump bei der US-Wahl im November erneut an die Macht kommen könnte, dürfte niemandem in Kiew gefallen. Denn aus seiner Haltung zur Ukraine machte Trump selber zuletzt keinen Hehl mehr. Die Ukraine sei eigentlich ein Teil Russlands, ließ er kürzlich alle wissen, wie The Guardian berichtete.

Zuvor hatte er schon damit geprahlt, dass er den Krieg in Osteuropa innerhalb von 24 Stunden beenden könne. Niemand in der Ukraine zweifelte daran, dass Trump bei Verhandlungen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin für ein Einfrieren des Konflikts werben würde.

Redakteur Jens Kiffmeier hat diesen Artikel verfasst. Anschließend wurde zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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