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Dreimal so viel Regen wie sonst: Südchina kämpft mit Hochwasserkatastrophe

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Stand: 23.04.2024, 05:09 Uhr

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„Hochwasser, wie es nur einmal in 50 Jahren vorkommt": Teile Südchinas stehen seit Tagen unter Wasser. Am Montag wurden mehrere Todesfälle gemeldet.

Der Süden Chinas leidet weiter unter starken Regenfällen und dadurch verursachten Erdrutschen. Bis Montag meldeten die Behörden in der südchinesischen Provinz Guangdong mindestens drei Tote, zudem würden elf Menschen vermisst. Zehntausende mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Rettungskräfte waren damit beschäftigt, Menschen mit Booten und Hubschraubern zu evakuieren. Bilder des Staatsfernsehens zeigten überflutete Straßen und Felder sowie eingestürzte Häuser. Das chinesische Militär hilft demnach bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten.

Die Regenfälle hatten in der vergangenen Woche begonnen und sollen noch bis Mitte dieser Woche andauern. Die staatliche Guangzhou Daily schreib am Montag von einem „Hochwasser, wie es nur einmal in 50 Jahren vorkommt". Starkregen ist in der Region zwar keine Seltenheit, in diesem Jahr waren die Regenfälle jedoch deutlich stärker und kamen deutlich früher als sonst. So wurde in einigen Regionen in Guangdong zwei- bis dreimal so viel Regen gemessen wie sonst zu dieser Jahreszeit. Am Montag ließen die Regenfälle zunächst nach, in einigen Städten wurden die Hochwasserwarnung auf Stufe drei eines vierstufigen Warnsystems herabgestuft, wobei Stufe eins die schwerste ist.

Wie hier in der Stadt Qingyuan standen am Montag noch Teile der Provinz Guangzhou unter Wasser. © AFP

Klimawandel sorgt in China für Extremwetter

Mit dem Perflussdelta ist das wirtschaftliche Herz Chinas von den Fluten betroffen. Vor allem Städte nördlich und westlich der Provinzhauptstadt Guangzhou standen unter Wasser, der Fluss Beijiang, der in den Perlfluss mündet, trat streckenweise über die Ufer. Auch in der westlich von Guandong liegenden Provinz Guangxi waren rund 100.000 Menschen von den Regenfällen betroffen.

Experten zufolge wird die Zahl von Hochwasserereignissen in China in Zukunft deutlich zunehmen. Besonders betroffen ist der Süden des Landes, wo Überflutungen, Stürme und der steigende Meeresspiegel für vermehrte Naturkatastrophen sorgen dürften. Aber auch andere Teile des Landes leiden unter häufiger werdenden Überschwemmungen. So wurde die Hauptstadt Peking im vergangenen Sommer von den schwersten Regenfällen seit 140 Jahren heimgesucht, mindestens 20 Menschen kamen dabei ums Leben. Gleichzeitig erleben weite Teile Nord- und Westchinas immer wieder starke Hitzewellen und Dürreperiode.

In einer vor zwei Jahren veröffentlichten „Nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel 2035" bezeichnet die Regierung in Peking die Folgen der Erderwärmung als „großes Risiko für Chinas Modernisierung", dem entschieden begegnet werden müsse. Unter anderem mit sogenannten „Schwammstädten" will die Regierung der Bedrohung durch starke Regenfälle besser begegnen können. In 16 Modellstädten soll dazu die Bodenversiegelung teilweise rückgängig gemacht werden, zudem sollen Auffangbecken Wasser speichern und bei Trockenheit wieder abgeben. (sh)

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