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USA: Antiisraelische Proteste an US-Universitäten dauern an

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Columbia, Yale, NYU: Die Gaza-Proteste haben weitere US-Unis erfasst, besonders angespannt ist die Lage in New York. Joe Biden spricht erneut von Antisemitismus.

Aktualisiert am 23. April 2024, 5:33 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, isd

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Trotz zahlreicher Festnahmen und Aufrufen von Hochschulleitungen und Polizei nach einer Einstellung der Kundgebungen halten die antiisraelischen Proteste an mehreren US-Hochschulen an. Inzwischen haben sich die Demonstrationen von der renommierten Columbia University in New York City auf weitere Hochschulen an der Ostküste ausgebreitet. An der Yale University im Bundesstaat Connecticut nahm die Polizei US-Medienberichten zufolge 60 Protestteilnehmer fest, darunter 47 Studierende. 

Besonders angespannt ist die Lage derzeit an der New York University (NYU). Über einen Aufruf der Hochschulleitung, ihren Protest aufzulösen, setzten sich die Studierenden über Stunden hinweg. Der New York Times zufolge löste die Polizei den Protest auf und nahm zahlreiche Teilnehmer fest. Die Zeitung schrieb von "ungeordneten" Szenen. 

Biden sieht "unverhohlenen Antisemitismus"

US-Präsident Joe Biden sprach im Zusammenhang mit den Protesten erneut von Antisemitismus. "Ich verurteile die antisemitischen Proteste", sagte er bei einer Veranstaltung im Bundesstaat Virginia vor Journalisten. "Deshalb habe ich ein Programm entwickelt, das sich damit befasst." Er verurteile auch jene, die nicht verstehen, "was mit den Palästinensern los ist" und wie es den Palästinensern gehe, fügte er hinzu. 

Biden hatte bereits zuvor "unverhohlenen Antisemitismus" auf dem Campus kritisiert - ohne die Columbia University oder andere Hochschulen direkt beim Namen zu nennen. Vor den Journalisten in Virginia sagte der Präsident zur Frage, ob Columbia-Präsidentin Nemat Shafik zurücktreten müsse: "Ich weiß es nicht."

Auf dem Campus der Columbia University hatte die Polizei am vergangenen Donnerstag ein propalästinensisches Protestcamp geräumt, mehr als hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden festgenommen. In der Nacht zum Sonntag soll es auf dem Campus der Columbia University und in der Nähe dann zu antisemitischen Vorfällen gekommen sein. Jüdische Studierende berichteten von Angst um ihre Sicherheit. Der Rabbiner Elie Buechler empfahl Juden und Jüdinnen unter der Studentenschaft der Columbia University, dem Campus vorerst fernzubleiben. Columbia-Präsidentin Shafik reagierte mit einem offenen Brief, in dem sie Antisemitismus verurteilte und ankündigte, dass Lehrveranstaltungen am Montag ausschließlich digital stattfinden würden.

Die Protestteilnehmer fordern die Universitäten unter anderem dazu auf, ihre Beziehungen zu Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu beenden.

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