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ISW: Russland will Millionenflucht provozieren

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Offensive auf Großstadt Charkiw? ISW: Russland will Millionenflucht provozieren

23.04.2024, 13:52 Uhr Artikel anhören

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Brand eines Wohnhauses in Charkiw nach einem russischen Angriff. In der Stadt ist das Leben hochgefährlich.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Die russischen Streitkräfte terrorisieren die Zivilbevölkerung mit Angriffen und schädigen auch die Infrastruktur massiv. Laut Kriegsforschern vom ISW plant der Kreml möglicherweise eine Bodenoffensive. Doch die Erfolgsaussichten wären wohl gering.

Russland könnte laut der Einschätzung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) einen Bodenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw erwägen. Der Kreml führe derzeit Lufteinsätze durch und sammele Informationen, um die Stadt zu zerstören und die Ukrainer zu vertreiben, schreibt das ISW in einer Einschätzung der Lage. Danach könnte eine russische Offensive gegen Charkiw oder an anderer Stelle in der Ukraine beginnen.

"Der Kreml führt eine konzertierte Luft- und Informationsoperation durch, um die Stadt Charkiw zu zerstören, die Ukrainer zur Flucht zu bewegen und Millionen von Ukrainern im Vorfeld einer möglichen künftigen russischen Offensivoperation gegen die Stadt oder anderswo in der Ukraine intern zu vertreiben", schreibt das ISW. Die Kreml-Truppen haben bereits gezielt Kraftwerke rund um Charkiw angegriffen. Die Bewohner sitzen oft stundenlang im Dunkeln. Laut dem Gouverneur ist die eigene Stromerzeugung komplett zerstört.

Die für die kommenden Wochen erwartete neue Hilfe seiner westlichen Partner könnte Russland dazu veranlassen, seine Angriffe aktuell zu verstärken, heißt es von der US-Denkfabrik weiter. Eine Eroberung von Charkiw wäre aber in jedem Fall eine große Herausforderung für das russische Militär.

Ein Wohnblock ist nach einem russischen Angriff beschädigt.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

Erfolgsaussichten dank US-Hilfe wohl gering

Die Erfolgsaussichten, die zweitgrößte Stadt der Ukraine mit ehemals 1,4 Millionen Einwohnern einzunehmen, dürften nicht hoch sein: "Das ISW schätzt ein, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen russischen Bodenoffensive gegen Charkiw sehr gering ist, wenn die Ukraine rasch neue US-Militärhilfe erhält."

Die Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass die Russen über die erforderlichen Kräfte verfügen, um die Stadt einzunehmen, solange die ukrainischen Streitkräfte, die sie verteidigen, ausreichend versorgt werden. Und genau das sollte der Fall sein, wenn die USA ihre Militärhilfe bald wieder aufnehmen.

Das 61-Milliarden-Dollar-Hilfspaket wurde kürzlich im Repräsentantenhaus verabschiedet, der Senat wird aller Wahrscheinlichkeit schnell nachziehen. Aus Washington hieß es zuletzt, man werde diverse Waffen wohl schon bald liefern können.

Die russischen Streitkräfte haben den Druck auf Charkiw seit Ende März verstärkt. Ziel ist es offenbar, den Mangel an Flugabwehrsystemen in der Ukraine auszunutzen. Das russische Militär nahm das örtliche Stromnetz unter Beschuss und traf auch Wohnhäuser.

Quelle: ntv.de, rog/AP

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