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Tod und Krebs - Was passiert im britischen Königreich, wenn König Charles stirbt? | Brisant.de

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Seit Anfang des Jahres kämpft König Charles III. gegen den Krebs. 

Seine Gesundheit berunruhigt nicht nur das britische Volk, sondern allem voran seine Mitarbeiter. Auch wenn die Krebsbehandlung gut anschlagen soll, will der Palast auf das Schlimmste vorbereitet sein.

Die Royals und der Tod: Vorbereitungen für den Ernstfall laufen

Die Pläne für Charles' Beerdigung werden seit seiner Diagnose mit hoher Dringlichkeit auf den aktuellsten Stand gebracht, wie unter anderem "Page Six" und "Daily Beast" unter Berufung auf Palast-Mitarbeiter berichten.

Charles' Hofstaat reflektiere dafür aktuell Queen Elizabeths Beerdigung minutiös und schaut, was man beim nächsten royalen Todesfall besser machen könnte.

"Operation Menai Bridge": Das passiert, wenn Charles stirbt

"London Bridge is down" - Queen Elizabeth ist tot. Diese Worte schockten am 8. September 2022 die ganze Welt. Doch Großbritannien war vorbereitet - und wäre es auch im Falle von König Charles' Tod, aka "Operation Menai Bridge".

Der Palast hat für Charles' Tod nämlich bereits einen Codenamen - ein ganz normales Prozedere bei den Windsors. Den haben oder hatten alle wichtigen Mitglieder der Royal Family:

Die Codenamen-Tradition wurden ursprünglich eingeführt, um zu verhindern, dass die Todesnachricht vorzeitig an die Presse durchsickert. Die Namen sind gut durchdacht, was man an Charles sieht: Die Menai Bridge ist die erste eiserne Hängebrücke der Welt und steht in Anglesey, Wales. Charles trug als Thronfolger den Titel "Prince of Wales".

Doch warum "Bridge" (dt. Brücke)? Das wurde offiziell nie vom Palast erklärt, die Serie "The Crown" wirft aber eine Theorie in die Runde. So erklärte Queen-Darstellerin Olivia Colman in einer Folge: "Wir sind alle Brücken. Man hat sich für diesen Begriff entschieden, um eine Verbindung zwischen diesem Leben und dem nächsten zu suggerieren".

Charles' Tod ist bis ins kleinste Detail durchgeplant

Simon Morgan, ehemaliger königlicher Schutzbeauftragter, verriet dem britischen "Mirror" im September 2022, dass die Planungen für Charles' Tod bereits einen Tag nach dem Ableben der Queen begannen. Und das hat Gründe.

Queen Elizabeths Todes-Fahrplan wurde über sieben Jahrzehnte geplant, aktualisiert, weiterentwickelt - und sogar geprobt.

Die Jahrhundert-Königin starb in Balmoral. Ihr Leichnam wurde daraufhin nach Großbritannien überführt, ihr Sarg wurde anschließend mehrere Tage lang in der Westminster Hall in London aufgebahrt. Dort konnten nicht nur ihre Kinder und Enkel, sondern auch ihre Untertanen Abschied nehmen. Nach einer zwölftägigen Staatstrauer wurde die Queen dann in der Westminster Abbey mit einem Trauergottesdienst verabschiedet und schließlich auf Windsor in der St. George's Kapelle beigesetzt.

Charles' Todesplan zeigt einige Parallelen auf. Je nachdem wo der Monarch stirbt, könnte seine letzte Reise sehr, sehr ähnlich aussehen. Auch er wird eines Tages in der königlichen Gruft in Windsor seine letzte Ruhe finden.

Charles' Leichnam wird konserviert

Da der Leichnam des verstorbenen Monarchen für längere Zeit aufgebahrt wird, muss er entsprechend präpariert werden. Wie genau, ist nicht bekannt. Experten gehen aber davon aus, dass der Körper von Queen Elizabeth einbalsamiert wurde. Sicher wird auch Charles eines Tages so auf seine letzte Reise vorbereitet.

Rechtsmediziner Benjamin Ondruschka vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf erklärte BRISANT kurz nach dem Tod der Queen, dass in Großbritannien vor allem die Methode des "Modern embalming" zum Einsatz kommt. Hierbei wird das Blut des Verstorbenen durch eine Substanz ersetzt, die die Verwesung aufhält, meist eine Lösung mit Formaldehyd. Der Verwesungsprozess wird somit allerdings nur rausgeschoben, nicht ganz aufgehoben. Die Prozedur dauert in der Regel wenige Stunden. Soll ein Leichnam für längere Zeit konserviert werden, wird der Prozess aufwändiger, weil der Leichnam dann zum Beispiel auch in ein Bad aus Formaldehyd gelegt werden muss. Das kann dann auch Wochen dauern.

Thronfolge: Nach Charles kommt William - und dann?

Sollte König Charles versterben, würde ihm sein ältester Sohn William auf den Thron folgen. Thronfolger wird dann dessen Sohn George, seine Geschwister Charlotte und Louis würden Platz zwei und drei einnehmen.

Die britische Thronfolge basiert auf dem Prinzip der primogenen Erbfolge. Bedeutet: Der älteste lebende direkte Nachkomme des regierenden Monarchen erbt den Thron.

Sollte der direkte Thronfolger noch minderjährig sein, wird jemand bestimmt, der vorrübergehend die Regentschaft übernimmt - wer das sein könnte, wird über den Regency Act geregelt. Zum Beispiel wäre denkbar, dass Prinzessin Kate für George einspringen könnte, falls William noch vor dessen Volljährigkeit verstirbt.

Zuletzt war das bei Queen Victoria (fast) der Fall. Sie bestieg mit 18 Jahren den Thron. Wäre ihr Vorgänger, Wilhelm IV., früher gestorben, hätte Victorias Mutter die Regentschaft vorrübergehend übernommen.

Regency Act Als Regency Act bezeichnet man mehrere durch das britische Parlament erlassene Gesetze, die die Einsetzung eines Regenten regeln, falls der britische Monarch nicht mehr in der Lage ist, sein Amt auszuüben oder noch nicht das Alter von 18 Jahren erreicht hat.

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