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Volkswagen: Beschäftigte von VW in Tennessee stimmen für Gewerkschaftsbeitritt

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Zweimal war die US-Gewerkschaft UAW gescheitert, die VW-Belegschaft in Chattanooga zu vertreten. Jetzt hat eine große Mehrheit der Arbeiter für einen Beitritt gestimmt.

Mitarbeiter von Volkswagen feiern, nachdem die Gewerkschaft UAW genügend Stimmen erhalten hat, um das Werk in Chattanooga gewerkschaftlich zu vertreten. © Elijah Nouvelage/​Getty Images

Die Arbeiter im US-Werk von Volkswagen in Chattanooga haben im dritten Anlauf beschlossen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. 73 Prozent der Arbeiter sprachen sich in einer Abstimmung am Freitag dafür aus, sich von der US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) vertreten zu lassen, wie VW und die Gewerkschaft mitteilten. Für die UAW ist dies ein großer Erfolg, weil sie ihren Einfluss über die großen US-Automarken hinaus ausweiten will.

Mit 3.613 abgegebenen Stimmen nahmen den Angaben zufolge 83,5 Prozent der Arbeiter an der Abstimmung teil. Für die Vertretung durch die UAW stimmten 2.628 von ihnen. Das Ergebnis der Abstimmung muss noch von der US-Behörde NLRB bestätigt werden.

Nach Angaben der IG Metall bei Volkswagen war Chattanooga die einzige Fabrik des Konzerns ohne Belegschaftsvertretung. Die Präsidentin des Europäischen und Weltkonzernbetriebsrates bei Volkswagen, Daniela Cavallo, sagte, die Belegschaft in Chattanooga habe "ein Stück US-amerikanischer Gewerkschaftsgeschichte geschrieben". 

Die UAW war in den vergangenen Jahren zweimal mit dem Versuch gescheitert, die Belegschaft in dem Werk im Bundesstaat Tennessee zu organisieren. Für die Gewerkschaft ist das bereits der zweite Erfolg innerhalb weniger Monate: Im vergangenen Herbst hatte sie nach einem wochenlangen Streik bei den US-Konzernen General Motors, Ford und Stellantis bessere Arbeitsbedingungen und Einkommenserhöhungen von rund 25 Prozent durchgesetzt. In der Folge erhöhten auch andere Autokonzerne ohne Tarifverträge die Löhne in US-Fabriken, darunter Toyota, Honda, Hyundai und Subaru. Bei VW in Chattanooga erhielten die rund 5.500 Beschäftigten elf Prozent mehr Lohn.

Die UAW hat sich zum Ziel gesetzt, 13 Unternehmen mit fast 150.000 Beschäftigten zu vertreten. Auch bei Mercedes-Benz in Vance im Bundesstaat Alabama soll es Mitte Mai eine Abstimmung geben. Die Gewerkschaft hatte bisher in den US-Südstaaten und Werken ausländischer Automobilkonzerne einen schweren Stand. Es gelang ihr auch noch nicht, die Arbeiter von Elektroautohersteller Tesla gewerkschaftlich zu vertreten.

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