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Ubuntu 24.04 LTS »Noble Numbat« mit überarbeitetem Installer

Original source (on modern site)

Genau wie das vorgestern veröffentlichte Fedora 40 basiert auch Ubuntu 24.04 LTS auf Kernel 6.8 und GNOME 46. Die neue Ausgabe von Canonicals Betriebssystem erhält dank LTS automatisch fünf Jahre Unterstützung. Dieser Zeitraum lässt sich per Ubuntu Pro ab 24.04.1 auf bis zu 12 Jahre ausdehnen.

Der bereits mit Ubuntu 23.04 vorgestellte, mit dem Flutter-Framework gebaute neue Installer hat es in die LTS-Version geschafft. Dieser wurde nochmals überarbeitet und erlaubt neben textlichen und visuellen Verbesserungen, eine YAML-Datei zu editieren, die eine vorausgefüllte Konfiguration enthält, um die Bereitstellung weiterer Installationen zu automatisieren.

Minimal als Standard

Der Installationstyp ist standardmäßig weiterhin Minimal, Anwender, die eine volle Installation benötigen, müssen die erweiterte Auswahl im Installer nutzen. Bei den erweiterten Funktionen des Installers lässt sich LVM offen oder verschlüsselt sowie als experimentelle Option ZFS verwenden. Bei aktiviertem Secure Boot besteht die Möglichkeit der Vollverschlüsselung per TPM.

Neuer App Store

Das neue, ebenfalls mit dem Flutter-Framework erstellte Ubuntu App Center ersetzt den bisherigen Snap Store. Ebenfalls neu ist die eigenständige Anwendung Firmware-Updater, die sowohl für amd64 als auch für arm64 verfügbar ist. Diese ermöglicht es, die Firmware zu aktualisieren, ohne dass ein kompletter App-Store ständig im Hintergrund laufen muss.

Ein vorbildlich gemachtes neues Tableau während der Startphase hört auf den Namen »Barrierefreiheit« und erlaubt diverse Einstellungen zur Zugänglichkeit, was Sehen, Hören, Tippen, die Mausnutzung und den Zoomfaktor umfasst.

Unter der Haube

Im Hintergrund bietet systemd 255.4 effektivere Systemverwaltungsfunktionen. Der Mesa-Grafik-Stack erhielt ein Update auf Version 24.0.3. Das hauseigene, seit Ubuntu 23.10 in den NetworkManager integrierte und jetzt in Version Netplan 1.0 vorliegende Netzwerk-Management-Tool unterstützt jetzt erweiterte Funktionen wie gleichzeitige WPA2- und WPA3-Konfigurationen und neue Parameter für die Status-Abfrage. Die Toolchain bietet aktualisierte Werkzeuge wie GCC 14, Binutils 2.42, und Glibc 2.39. Python wurde auf v3.12 angehoben, OpenJDK auf 21 LTS. Die Rust-Toolchain steht bei v1.75, während .NET 8 jetzt Standard ist. NET 8 wird auf Ubuntu 24.04 LTS und 22.04 LTS während des gesamten Lebenszyklus beider Versionen vollständig unterstützt. Die veralteten Protokolle TLS 1.0, 1.1 und DTLS 1.0 wurden aus Sicherheitsgründen zwangsweise deaktiviert.

Daneben wurde bezüglich der Sicherheit AppArmor in Version 4 integriert und die Kernel-Funktion Unprivileged User Namespace eingeschränkt. Die Quellenkonfiguration für Ubuntu wurde von /etc/apt/sources.list nach /etc/apt/sources.list.d/ubuntu.sources im funktionsreicheren deb822-Format verschoben, was mit den PPAs gleichzieht, die bereits letztes Jahr nach deb822 migriert wurden. Der Power Profiles Manager wurde optimiert, um neuere Hardware-Funktionen insbesondere bei AMD besser zu unterstützen.

Firefox ist in Version 124 als native Wayland-Anwendung an Bord. Thunderbird 115 ist mit 24.04 nur noch als Snap im Repository. PipeWire 1.0.4, NetworkManager 1.46, BlueZ 5.72 und xdg-desktop-portal 1.18 sind weitere aktualisierte Anwendungen. Die Release Notes bieten viele weitere Neuerungen, die sich auch auf die Server- und Cloud-Varianten erstrecken.

Die Verwandschaft

Die weiteren offiziellen Varianten von Ubuntu wurden ebenfalls aktualisiert. Kubuntu bleibt allerdings bis zum Herbst bei Plasma 5.27.x. Die Neuerungen von Lubuntu hatten wir bereits gesondert vorgestellt. Xubuntu setzt auf das aktuelle Xfce 4.18.3 und nutzt den neuen Ubuntu-Installer mit eigenem Branding. Ubuntu Budgie bringt ein neu geschriebenes Budgie Control Center sowie ein neu gestaltetes Bluetooth Applet mit.

Ubuntu 24.04 LTS »Noble Numbat« steht im Ubuntu Download-Portal zum Herunterladen bereit.

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